Ein bisher unbekannter Täter gab sich am Dienstag, dem 28. September, telefonisch gegenüber einem Klagenfurter (80) als Mitarbeiter eines Software-Unternehmens aus. Der Anrufer teilte dem Mann mit, dass sein Computer gehackt worden sei. In weiterer Folge wurde dem Klagenfurter eine Reparatur des Computers für 150 Euro angeboten, wobei er den Betrag als EU-Bürger jedoch wieder zurückbekommen würde, so der Anrufer.

Um zu überprüfen, ob der Geschädigte tatsächlich ein EU-Bürger sei, verlangte der unbekannte Täter vom Opfer ein Foto des Personalausweises sowie die Kontodaten samt Passwort für das Online-Banking. Am nächsten Tag bemerkte der Klagenfurter, dass von seinem Konto mehrere Tausend Euro abgebucht und auf ein estländisches Konto überwiesen wurden.

Bei einem ähnlichen Vorfall im Bezirk Wolfsberg gestattete ein 49-jähriger Mann einem vermeintlichen Supportmitarbeiter zur Schadensbehebung den Zugriff auf seinen Computer. Nachdem die angebliche Hilfestellung vom Opfer nach mehreren Stunden abgebrochen wurde, bemerkte der Mann am nächsten Tag eine Abbuchung vom Konto in der Höhe von eintausend Euro.

In beiden Fällen werden weitere Erhebungen geführt.

Sicherheitstipps der Polizei

Die Kriminalpolizei gibt dazu folgende Präventionstipps:

  • Softwarekonzerne schicken nach eigenen Angaben unaufgefordert keine E-Mails an Sie. Kein Mitarbeiter fordert per Telefonanruf oder per Sicherheitshinweis am PC persönliche oder finanzielle Daten an. Erhalten Sie einen Anruf von einem vermeintlichen Support-Mitarbeiter, beenden Sie schnell das Gespräch. Reagieren Sie nicht auf vermeintliche Warnhinweise, die am Bildschirm erscheinen oder auf Mails und laden Sie keine Anhänge herunter.
  • Geben Sie in keinem Fall Ihre privaten Daten heraus.
  • Erwerben oder installieren Sie bei einem Telefonat keine Fremdsoftware auf Ihrem Computer, Tablet oder Smartphone.
  • Haben Sie mit einem angeblichen Support-Mitarbeiter gesprochen und ihn auf Ihrem PC arbeiten lassen, kann es sein, dass Schadsoftware auf Ihrem Computer installiert wurde. Trennen Sie Ihren PC vom Internet und lassen Sie ihn von einem Experten prüfen. Ändern Sie alle Passwörter und Zugangsdaten – vor allem Ihre Zugänge zu E-Mail-Konten, Online-Banking und Online-Shops.
  • Lassen Sie sich nicht von Drohungen irritieren, wonach die Anrufer Ihre Betriebssystem-Version löschen, wenn Sie das Programm nicht installieren.
  • Sind Sie betroffen, melden Sie den Betrugsfall der Polizei.