Es war eine der Überraschungen auf der UN-Klimakonferenz. Wenige Tage vor dem Ende der offiziellen Verhandlungen nutzten die USA und China die geballte Aufmerksamkeit rund um den Gipfel in Glasgow, um eine gemeinsame Erklärung für mehr Klimaschutz abzugeben.Zusammen repräsentieren die beiden Volkswirtschaften mehr als 40 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, diplomatisch herrschte zwischen den Großmächten zuletzt frostige Stimmung. Für die internationale Klimapolitik ist das keine günstige Gemengelage.

Dass jetzt beide Nationen Seite an Seite nach vorne treten und zumindest anerkennen, dass es mehr Maßnahmen braucht, um den Pariser Klimazielen gerecht zu werden, ist von hohem symbolischem Wert und geeignet, auch für die Verhandlungen eine neue Dynamik zu entwickeln. So wollen die USA und China künftig gemeinsame Standards zur CO₂-Reduktion anwenden und bis 2025 neue Reduktionsziele für das Jahr 2035 verkünden.

Nur symbolische Geste?

Ob die Erklärung der Supermächte tatsächlich der Funke für eine Wende in der zäh mäandernden internationalen Klimadiplomatie sein kann, wird nicht zuletzt an China und den USA selbst liegen. Denn jetzt muss es darum gehen, dem allgemein gehaltenen und vornehmlich auf Absichtserklärungen basierenden Dokument konkrete Handlungen folgen zu lassen. Von symbolischen Gesten alleine wird der Planet nicht genesen.