"Ich habe keine guten Nachrichten für Sie." So begrüßt Vishal Garg, Geschäftsführer von "Better.com", rund 900 Mitarbeiter in einem Videoanruf am vergangenen Mittwoch, dem 1. Dezember. Was dann folgte, war für die Teilnehmer des Zoom-Calls eine tragische Bescherung in der vorweihnachtlichen Zeit: "Wenn Sie bei diesem Anruf dabei sind, gehören Sie zu der unglücklichen Gruppe, die entlassen wird", bricht Garg die Neuigkeiten seinen nun Ex-Mitarbeitern. "Ihr Arbeitsverhältnis ist mit sofortiger Wirkung beendet." Nach Angaben des kaufmännischen Geschäftsführers seien bei diesem einen Anruf neun Prozent der gesamten Belegschaft entlassen worden.

Für die 900 Menschen ist das wie ein Schlag ins Gesicht. Nicht nur, dass sie ab sofort arbeitslos sind, sondern auch die Art und Weise der Entlassung sei beschämend. Wie der Anruf ablief, wurde auch aufgezeichnet - und dieses Video gelangte ins Netz. Seither wird es heiß diskutiert, Garg sieht sich scharfer Kritik ausgesetzt. Doch sehen Sie selbst:

"Better.com" ist ein New Yorker Hypotheken-Kreditgeber, der laut Forbes noch vergangene Woche eine Finanzspritze von 750 Millionen US-Dollar (665,55 Millionen Euro) von Investoren erhalten hat. Bewertet ist das "Start-up" mit sieben Milliarden US-Dollar. Doch "der Markt hat sich verändert", sagt Garg im Video. "Wir müssen mitziehen, um zu überleben. Letztendlich war es meine Entscheidung und ich wollte, dass Sie es von mir hören."

Für die Mitarbeiter bleibt der Schock. "Sie haben uns wie Müll entsorgt", erzählt ein Betroffener der US-amerikanischen Nachrichtenseite "The Daily Beast". Ob der Stellenabbau in diesem Ausmaß notwendig war, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen, doch eines kann man festhalten: Hier wurde der Effizienzgedanke unmenschlich gedacht.