Dass Matt Gaetz immer für eine Provokation gut ist, bewies der Kongressabgeordnete aus Florida in der vergangenen Woche einmal mehr. Bevor die Jury in Kenosha County, Wisconsin, ihr Urteil über Kyle Rittenhouse verkündete – einen Jugendlichen, der 2020 bei Protesten gegen Polizeigewalt zwei Menschen erschossen hatte, verteidigte Gaetz den 18-Jährigen im Interview mit dem weit rechts stehenden Fernsehsender Newsmax. Er sei sicher, dass Rittenhouse unschuldig sei.

"Er würde vermutlich einen guten Praktikanten im Kongress abgeben", so der Republikaner. "Vielleicht melden wir uns bei ihm und schauen, ob er daran interessiert ist, dem Land auch auf andere Weise zu helfen." Ob Gaetz ein geeigneter Leumundszeuge ist, muss Rittenhouse selbst entscheiden. Gegen den engen Trump-Vertrauten wird Medienberichten zufolge wegen Menschenhandels zu sexuellen Zwecken ermittelt. Doch die öffentliche Unterstützung eines prominenten Vertreters aus dem Dunstkreis des ehemaligen Präsidenten zeigt, wie der Fall des heute 18-jährigen längst zu etwas Größerem geworden ist als die juristische Aufarbeitung des Todes von zwei Menschen.