Nun ist es Gewissheit: Die 22-jährige Gabby Petito wurde Opfer eines Tötungsdelikts, wie das FBI mitteilte. Der Gerichtsmediziner kam zu dem vorläufigen Schluss, dass die junge Frau durch Fremdverschulden zu Tode kam. Die Todesursache sei aber weiterhin unklar.

Nachdem bekannt wurde, dass die 22-jährige Gabby Petito tot ist, nahmen die Behörden verstärkt ihren verschwundenen Freund ins Visier. So durchsuchten Polizei und FBI das Haus seiner Eltern in Florida, in dem das Paar zeitweise auch gelebt hatte. Der 23-jährige Freund der Frau war Anfang September allein vom Roadtrip des Paars durch die USA zurückgekehrt - und ist seit vergangener Woche nicht auffindbar.

Ermittler fanden Leiche

US-Ermittler haben im US-Bundesstaat Wyoming dann die Leiche der vermissten Gabby Petito gefunden. Die Leiche sei im Bereich des Spring Creek Campingplatzes gefunden worden.

Bilder und Videos der Reise geteilt

Petito und ihr Freund waren im Sommer zu einer Reise durch die USA aufgebrochen - nur der 23 Jahre alte Freund der jungen Frau kehrte am 1. September zurück. Die Polizei in Florida suchte unterdessen auch nach Petitos Freund, der mittlerweile ebenfalls verschwunden ist. Der 23-Jährige war am Freitag von seiner Familie als vermisst gemeldet worden. Der Fall schlägt in den USA hohe Wellen - nicht zuletzt, weil das Paar aus Florida zahlreiche Bilder und Videos von seiner Reise in sozialen Netzwerken geteilt hatte.

Freund verschwunden

Petitos Freund hatte sich nach seiner Rückkehr in Schweigen gehüllt. Am Dienstag brach er dann ins Naturschutzgebiet Carlton Reservat auf, wo sich seine Spur verlor. Laut den Ermittlern ist er eine "Person von Interesse" im Zusammenhang mit Petitos Verschwinden, doch wird er nicht wegen eines Verbrechens gesucht. Petitos Familie warf dem 23-Jährigen vor, sich zu verstecken. Er werde nicht vermisst, zitierte der Sender CNN den Anwalt der Familie, Richard Stafford. Am Sonntag suchte die Polizei im Naturschutzgebiet Carlton Reservat unter anderem mit Drohnen und Hunden nach ihm. Am Montag wurde diese Suchaktion nicht fortgesetzt.

Stellungsnahme des Anwalts am Dienstag

Stattdessen rückte ein großes Aufgebot von Polizei und FBI am Haus der Eltern von Petitos Freund in Florida vor, wie auf Live-Fernsehbildern zu sehen war. Sie blieben stundenlang dort. Der Anwalt der Familie wolle sich am Dienstag äußern, hieß es.

Hausdurchsuchung in Florida, wo das Paar zeitweise gelebt hat
Hausdurchsuchung in Florida, wo das Paar zeitweise gelebt hat © (c) AP (Curt Anderson)

Von der Reise des Paares in seinem ausgebauten Lieferwagen gibt es nicht nur schöne Bilder. Aufnahmen einer polizeilichen Körperkamera von Mitte August zeigen eine völlig aufgelöste Petito. Die Polizei wurde damals zu einem möglichen Fall von häuslicher Gewalt gerufen. Petito sagt in dem rund einstündigen Video, dass sie unter einer Zwangsstörung leide und es zu einer Auseinandersetzung gekommen sei. Dabei habe sie ihren Freund auch geohrfeigt. Das Paar hatte daraufhin zugestimmt, die kommende Nacht getrennt zu verbringen.