Der Weltklimarat (IPCC) in Genf hat am Donnerstag einen mahnenden Sonderbericht zu Klimawandel und Landflächen vorgestellt. Hier einige Kernaussagen:

Nahrungsmittel: Die bereitgestellte Menge an Pflanzenölen und Fleisch für die Menschen hat sich seit 1961 pro Kopf mehr als verdoppelt. Es werden außerdem für jeden Menschen im Durchschnitt rund ein Drittel mehr Kalorien via Nahrungsmittel hergestellt.

Zugleich gehen derzeit 25 bis 30 Prozent aller Nahrungsmittel verloren oder werden verschwendet. Veränderungen des Konsumverhaltens haben dazu geführt, dass heute rund zwei Milliarden Erwachsene übergewichtig oder fettleibig sind. Schätzungsweise 821 Millionen Menschen sind auf der anderen Seite immer noch unterernährt.Temperatur: Von 1961 bis 2013 ist der Anteil der Trockengebiete, die von Dürren betroffen sind, weltweit im Schnitt um etwas mehr als ein Prozent pro Jahr gestiegen. Seit dem vorindustriellen Zeitalter (1850 bis 1900) bis zum Zeitraum 2006 bis 2015 ist die mittlere Lufttemperatur auf den Landoberflächen im Schnitt um 1,53 Grad Celsius gestiegen. Zählt man Ozeane und Land zusammen, dann stieg sie in diesem Zeitraum im Schnitt um 0,87 Grad.

Vegetation: Die Vegetation in Asien, Europa, Südamerika, dem mittleren Nordamerika sowie Südostaustralien ist nach Satellitenbeobachtungen in den vergangen drei Dekaden grüner geworden, weil es dort eine größere Masse an Photosynthese treibenden Pflanzen gibt (Photosynthese bedeutet, dass über Blätter mit Hilfe von Licht Kohlendioxid in Zucker umgewandelt wird). Die Gründe dafür sind unter anderem längere Vegetationsperioden und die landwirtschaftliche Bearbeitung von Flächen.

Im nördlichen Eurasien, in Teilen Nordamerikas, Zentralasiens und dem Kongobecken wird die Vegetation wegen Wasserknappheit brauner. Der Klimawandel wirkt sich bereits jetzt schon auf die Nahrungsmittelsicherheit aus - etwa durch Erwärmung, Änderung der Niederschlagsmuster und eine höhere Frequenz von extremen Wetterlagen.

Treibhausgase: Landwirtschaft, Forstwirtschaft und andere Landnutzung (AFOLU) waren von 2007 bis 2016 für 23 Prozent der gesamten vom Menschen verursachten Netto-Ausstöße von Treibhausgasen verantwortlich. Beim Kohlendioxid waren es rund 13 Prozent, beim Methan 44 Prozent und beim Lachgas (Distickstoffmonoxid) 82 Prozent.

Mit der Klimaerwärmung wird die Häufigkeit, Stärke und Dauer von Klimaereignissen in Verbindung mit Hitze, wie etwa Hitzewellen, im 21. Jahrhundert steigen. Vor allem in der Mittelmeerregion sowie im südlichen Afrika werde es häufiger zu Dürren kommen, in vielen Regionen werde es außerdem häufiger extreme Regenfälle geben.

Durch Änderungen im Ernährungssystem - von der Nahrungsmittelproduktion bis zum Verbrauch - kann sich die Menschheit an den Klimawandel anpassen und ihn abschwächen. Eine ausgewogene Ernährung, die auf Pflanzen sowie auf nachhaltig produzierten tierischen Produkten basiert, kann zur Anpassung an den Klimawandel und seiner Milderung beitragen. Wenn weniger Lebensmittel verschwendet werden, sinkt auch der Ausstoß von Treibhausgasen.