Die Einschätzung, die Kleine-Zeitung-Cheftester Walter Röhrl zum Mazda 3 beim ersten Test getroffen hat, trifft’s am besten: „Mazda klinkt sich selbstbewusst aus dem Mainstream aus und zeichnet sein eigenes Erscheinungsbild. Schöne, weiche, runde Formen, glatte Flächen, ein echtes Charaktergesicht mit der Front und der Mut, die C-Säule so durchzuziehen: Das ist toll gemacht. So ein Design würde sogar Italienern gut stehen.“

Rund ein Jahr und über 31.000 Kilometer später ist es Zeit für einen speziellen Vergleich: Wir starteten unseren Dauertest mit dem 122-PS-Benziner (Skyactive-G, 21.000 Kilometer) und wechselten heuer auf den 180-PS-Benziner Skyactiv-X (coronabedingt: knapp über 10.000 km).

Der Skyactive-X gilt als eines der technischen Herzstücke von Mazda. Einerseits, weil die Japaner damit eine Technik serienreif gemacht haben, an der schon deutsche Hersteller gescheitert sind. Andererseits hat Mazda – im Gegensatz zu anderen Herstellern – mit dem Skyactive-X-Konzept eine Perspektive eröffnet, die für den Verbrennungsmotor eine Zukunft aufzeigt.

Der Skyactive-X arbeitet – stark vereinfacht erklärt – in einem dieselähnlichen Modus, schluckt aber Benzin. Technisch funktioniert das mit einer Art Teilselbstzündung. Das äußerst magere Benzin-Luft-Gemisch, extrem hoch verdichtet, wird mit einem genau getimten Zündfunken zur Explosion gebracht.

Das funktioniert in einem erstaunlich breiten Fahrbereich, ablesbar am mittleren Display, wenn die Kolben in einer Animationsgrafik im grünen Bereich bleiben. Knapp unter 5000 Umdrehungen kippt man aber endgültig in den roten Bereich.

Die Verbrauchswerte für das sogenannte Diesotto-Konzept samt seiner 180 PS: rund um sechs Liter im Normalfall/Mix. Weiter senkt man den Wert, wenn man besonders sparsam und gleichmäßig fährt (hoher Landstraßenanteil, Tempo unter 100). Höher wird’s, wenn man in höhere Drehzahlbereiche vordringt (z. B. Autobahn/Deutschland), da kommt man auf knapp über sieben Liter.

Unser Tipp: Im Bereich von 3000 U/min (und darunter) bleiben, früh schalten, so schafft man für 180 PS feine Werte, die in dem Bereich eines Hybrid mit E-Motor und einer etwas größeren Batterie (kurze Strecken rein elektrisch) liegen.

Der Skyactive-X trägt zwar ebenso das Kürzel Hybrid im Namenszug, dabei handelt es sich aber um ein Mild-Hybrid-System (24 Volt), das beim Anfahren helfen soll und die Start-Stopp-Automatik bedient. Umso beachtlicher sind die Verbrauchswerte.

Noch ein Pluspunkt: durchwegs weniger Verbrauch als turboaufgeladene Benziner mit einem ähnlichen Leistungsspektrum. Eines ist beim Skyactive-X aber gewöhnungsbedürftig: Man spürt die 180 PS nicht – aber von der Auslegung profitiert der Verbrauch. Technisch gab’s – trotz Hightech-Einsatz – keine Probleme. Der Motor läuft perfekt.

Der kleinere Bruder, der Skyactive-G, ist ein optimierter Verbrenner mit 122 PS: Sein Verbrauch ist unter Idealbedingungen (hoher Landstraßenanteil, 70 bis 80 km/h) niedriger (auch unter sechs Liter/100 km!), im Mix mit höherem Stadt-/Autobahnanteil rutscht man leichter in Richtung sieben Liter. Bei 6,2 Liter/100 km schafften wir den Bestwert, sonst lagen wir eher bei über sieben Liter. Auch hier gilt: Höhere Drehzahlbereiche fordern ihren Tribut. Bestes Einsatzgebiet: ein Mix mit einem hohen Landstraßenanteil (70 bis 80 km/h).

Das Resümee: Die größere Überraschung ist der Skyactive-X, der bei aufmerksamer Fahrweise – auch in Bezug für die PS-Zahl – exzellente Verbrauchswerte liefert.

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