Firmengründer Colin Chapman wäre über diese Ankündigung wohl nicht „amused“ gewesen. Der gleichermaßen geniale Konstrukteur wie katastrophale Geschäftsmann war der Hohepriester des Leichtbaus – deren gewichtigste Gegenspieler schwere Batterien von Elektroautos sind.

Eine von vier technischen Plattformen, auf denen Lotus in die Zukunft fahren will: eine schlanke für Sportwagen, eine für Hypercars und eine für „Lifestyle-Fahrzeuge“, wie die Briten das so schön nennen. Klingt gefährlich nach SUV.

Ungeachtet dessen, hat Lotus das Tuch vom neuen Sportwagen namens Emira gezogen. Und hat neben dem Namen, traditionell mit einem E beginnend, bereits verraten, dass es der letzte neue Lotus mit einem Verbrennungsmotor sein und mit einem Schlag Elise, Exige und Evora ablösen wird.

Allerdings überragt der Mittelmotorsportler die Elise (3,82 m) und sogar den größeren Evora (4,34 m) mit seinen 4,41 Metern in der Länge (Breite 1,9, Höhe 1,2 m) deutlich. Das macht dann in Verbindung mit dem aufgeladenen 2-Liter-Vierzylinder (360 PS) aus dem Hause AMG ein Leergewicht von strammen 1,4 Tonnen.

Der Emira ist 4,41 Meter lang
Der Emira ist 4,41 Meter lang © LOTUS

Darüber rangiert die Version mit dem 3,5 Liter großen, kompressorgeladenen V6 von Toyota, der 400 PS und ein maximales Drehmoment von 430 Newtonmetern abliefert und in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprintet. Stärkere Varianten sollen folgen, Elektrifizierung ist laut den Briten allerdings ausgeschlossen. Schließlich will man am Ende doch aufs Gewicht schauen.

Das Cockpit ist für Lotus-Verhältnisse geräumig
Das Cockpit ist für Lotus-Verhältnisse geräumig © LOTUS

Der Sportwagen des britischen Autobauers, der inzwischen in Besitz des chinesischen Autoriesen Geely steht, basiert auf einem neuen, geklebten Aluminium-Chassis und mit einer Karosserie aus faserverstärktem Kunststoff-Verbundmaterial. Das Fahrwerk kann man in einer Sport- oder Komfortabstimmung bestellen.

Überhaupt ist Komfort ein Wort, das bei der Präsentation des Emira überraschend oft gefallen ist. Die beiden Sitze lassen sich elektrisch verstellen, es gibt ein 10,25 Zoll großes Infotainmentdisplay und digitale Armaturen, zudem einen Tempomaten und diverse Assistenzsysteme. Hinter den Sitzen gibt es 208 Liter Stauraum, hinter dem Motor noch einmal 151 Liter. Preise? Die stehen noch nicht fest. Sie sollen aber zwischen jenen des Porsche Boxster und 911 liegen. 

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