Nur eine Handvoll ist noch nicht in festen Händen. Davon abgesehen hat die Jahresproduktion der Toyota Supra für Österreich - größtenteils unbesehen und ohne Probefahrt - bereits ein gutes Plätzchen gefunden. Darauf dürfen sich die Schnellentschlossenen bis zum Auslieferungstermin freuen:

Die virtuelle Nadel des digitalen Drehzahlmessers schlägt wild aus wie Bambussprossen und der eben noch wie Hello Kitty schnurrende Reihensechszylinder wirft sich mit einem Banzai aus den tiefen Kehlen der zweiflutigen Auspuffanlage ins Getümmel. Hier läuft immer„Fast & Furious“.

In Tasten, Knöpfen und Infotainment des Cockpits steckt natürlich viel BMW - immerhin ist der Z4 ja der zweieiige Technikzwilling der Supra und beide laufen bei Magna-Steyr in Graz vom Band - aber da soll einem wahrlich Schlimmeres passieren. Ein Unterschied, den man auf den ersten Griff wohltuend merkt, ist das schmälere Volant der ein Alzerl leichtgängigeren Lenkung, die Befehle des Fahrers gedankenschnell auf den Asphalt spiegelt: kaum gedacht, schon gemacht. Darf ich bitten?

Tanzwütig stellt sich die Driftikone quer (ja, das ESP lässt sich ganz deaktivieren), reckt das kecke Heckbürzel in den Wind und die Lenkung tritt unter leisem Wimmern der 19-Zöller an der Hinterachse ihre Funktion bereitwillig an das Gaspedal ab. Daran hängt der Drei-Liter-Turbo - wie auch die ausgezeichnete Acht-Gang-Automatik eine Gabe der Bayern an das gemeinsame Sportwagenprojekt - mit derselben Gewissheit, wie das Wasabi scharf ist.

Dankenswerterweise verkneifen sich die adaptiven Dämpfer eine Attacke auf die Bandscheiben, während das aktive Sperrdifferenzial mit einer Präzision arbeitet, mit der Samurai ihre Schwerter führen. Bei all seiner Agilität ruht die Supra in sich, als hätte sie die Lehren des Zen-Buddhismus serienmäßig eingebaut. Oder wie sagt der Japaner: „Wenn du es eilig hast, mach einen Umweg.“ Jederzeit.

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