Seine Mission war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Der Mini kam 1959 auf den Markt, sah und siegte. Für den kantigen Metro, der Sir Alec Issigonis' betagten Entwurf 1980 ablösen sollte, hagelte es in Europa hingegen nichts als Spott und Hohn.

Zu Recht, aber auch zu Unrecht: Mit Heckklappe und einer erstmals im Verhältnis von einem zu zwei Dritteln teilbaren Rückbank hatte der Kleinwagen durchaus moderne Züge. Aber die Technik unter dem Blechkleid hatte er vom Mini anno 1959 geerbt, weshalb er gegen die kontinentale Konkurrenz schlichtweg chancenlos war.

Da konnte man ein und dasselbe Auto unter noch so vielen Namen auf den Markt bringen: Austin, Rover und MG. Ihn als praktischen Fünftürer anbieten, den es vom Mini nie gegeben hatte. Oder mit der Rallye-Version MG Metro 6R4 mit Sechszylinder-Mittelmotor und Allradantrieb in die mörderische Gruppe B einsteigen.

Zur Hochzeit von Charles und Diana erschien einen Sonderedition des Metro als Modellauto
Zur Hochzeit von Charles und Diana erschien einen Sonderedition des Metro als Modellauto © KK

In England allerdings war Metro-Fahren nichts Ehrenrühriges, sogar Prinzessin Diana hatte vor ihrer Verlobung mit Charles ein Tête-à-tête mit einem knallroten Metro. Unvergessen die Aufnahmen, wie die schüchterne Auserwählt auf dem Weg zu ihrem Auto von Paparazzi verfolgt wurde. Was die britische Modellautofirma Corgi übrigens dazu bewegte, zur royalen Hochzeit 1981 eine Sonderedition des Metro mit den königlichen Insignien aufzulegen.

Aber schlussendlich war der Metro genauso wenig zu retten wie die royale Ehe: Am Ende überlebte der Austin Mini nach dem Clubman 1969 bereits seinen zweiten designierten Nachfolger, als der Metro 1994 eingestellt wurde. Das Original wurde erst 1999 in den Ruhestand geschickt.

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