Der Wandel des Autogeschäfts hin zu elektrischen und vernetzten Fahrzeugen öffnet die Tür für Elektronik-Konzerne. Sie bringen ihre hauseigenen Kompetenzen bei Software, Infotainment und Batterietechnik ein, während die Entwicklung des eigentlichen Fahrzeugs zunehmend in den Hintergrund tritt. So auch beim Tech-Giganten Sony, der auf der Technik-Messe CES vor zwei Jahren mit dem Prototypen eines Elektroautos überraschte.

Während die Japaner damals bei der Frage nach einem Einstieg in die Autobranche noch abgewunken haben, steht heuer bereits das zweite Modell in Las Vegas im Rampenlicht und Konzernchef Kenichiro Yoshida kündigte an, noch im Frühjahr eine neue Mobilitäts-Tochterfirma namens „Sony Mobility“ zu gründen, die eine Markteinführung der Fahrzeuge prüfen soll. Es wird also doch Ernst für das Projekt, das Sony gemeinsam mit Entwicklungspartner Magna-Steyr auf die Räder gestellt hat.

Während Prototypen des Vision-S 01 aus dem Jahr 2020 bereits auf öffentlichen Straßen erprobt werden – unter anderem in der Steiermark, hier geht es zum Video – ist das zweite Modell ein Elektro-SUV, bestückt mit bis zu sieben Sitzen. Der 02 basiert auf der gleichen technischen Plattform wie die Limousine, misst 4,9 Meter in der Länge (Breite 1,93 m, Höhe 1,65 m), der Radstand streckt sich auf epische 3,03 Meter.

Das Cockpit besteht aus drei Bildschirmen
Das Cockpit besteht aus drei Bildschirmen © SONY

An jeder Achse sitzt ein Elektromotor, der eine Spitzenleistung von bis zu 200 kW abspulen kann. Damit soll der 2,5-Tonner Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h erreichen. Kennzahlen zu Batterie, Reichweite oder Ladetechnologie haben die Japaner noch nicht veröffentlicht.

Dass Sonys Kernkompetenz in der Unterhaltungselektronik liegt, ist nicht zu übersehen: Das Cockpit besteht aus drei Bildschirmen, die hinter einer gemeinsamen Abdeckung sitzen und über die ganze Breite des Innenraums reichen. Auch die Passagiere auf den Rücksitzen haben eigene Displays vor Augen.

Das Dach besteht nahezu vollständig aus Glas
Das Dach besteht nahezu vollständig aus Glas © SONY

Über den hauseigenen Streamingdienst „Bravia Core“ lassen sie sich mit Unterhaltungsprogramm bespielen – wenn man will, auch auf jedem Screen ein anderes. Mit einer Remote-Verbindung mit der Konsole zu Hause kann man unterwegs auf der PlayStation ein paar Level weiterspielen.

Autonomes Fahren nach Level 2 soll möglich sein, genauso wie Over-the-Air-Updates und das Übernehmen von persönlichen Einstellungen der Benutzer aus der Cloud. Gemeinsam mit Vodafone wurde an der Einbindung in den superschnellen 5G-Mobilfunk in die Prototypen der Limousine gearbeitet. Zuletzt ließen die Partner einen Sony-Prototypen im nordrhein-westfälischen Aldenhoven von Tokio aus steuern.