Nein, er ist es nicht. Auch wenn die Ähnlichkeit mit dem VW Käfer deutlich mehr als flüchtig ist. Vielmehr handelt es sich bei dem Showcar, das vor seiner Premiere auf der kommenden Autoshow im Chengdu bereits in sozialen Medien kursiert, um einen kommenden kompakten Stromer der chinesischen Elektromarke Ora, einer 2018 ins Leben gerufenen Tochter des Great-Wall-Konzerns.

Der "Ballet Cat" (Ballett-Katze) soll explizit weibliches Publikum hinters Steuer locken, während der bereits vor einigen Monaten auf der Messe in Shanghai gezeigte "Punk Cat" (Punk-Katze) primär männliche Kunden ansprechen soll.

Sogar die Ladebuchse sitzt dort, wo einst der Tankdeckel war
Sogar die Ladebuchse sitzt dort, wo einst der Tankdeckel war © ORA

Die Sache mit den Katzen, die scheint bei Ora übrigens System zu haben. In der aktuellen Palette finden sich neben dem Crossover iQ und den Kleinstwagen R1 und R2 auch der Kompakte Haomao, was so viel wie "gute Katze" bedeutet. Zwei weitere zukünftige Modelle sollen Shandianmao ("leuchtende Katze") und Damao ("große Katze") heißen.

Zum Antrieb des Viertürers - das gab es weder beim VW Käfer noch beim Beetle - verraten die Chinesen bislang noch nichts, es ist aber aufgrund der anderen Modelle der Marke davon auszugehen, dass Reichweiten von bis zu 400 Kilometern drin sein sollten.

Der "Punk Cat" soll sich an das männliche Publikum richten
Der "Punk Cat" soll sich an das männliche Publikum richten © ORA

So oder so - in der Rechtsabteilung des Volkswagen-Konzerns in Wolfsburg dürfte es derzeit rund gehen. Denn die Ähnlichkeiten zum Kult-Krabbeltier, die von der Silhouette der Karosserie über die Scheinwerfer bis zu den Felgen oder den Blümchen am Armaturenbrett reichen, wo man sich im Original einst die Blumenvase montieren konnte, sind schon dreist.

Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Gerüchte nicht ganz verstummen wollen, dass VW selbst über eine elektrische Neuauflage des Beetle nachdenkt.

Auch das Cockpit zitiert den Käfer
Auch das Cockpit zitiert den Käfer © ORA

Die Sache mit dem Copyshop China ist in der Autoindustrie also noch lange nicht vom Tisch, wenngleich viele Marken in ihrem Design inzwischen eigene Wege gehen. Für Aufsehen sorgte unter anderem das SUV Landwind X7 von Jiangling, das dem Land Rover Evoque sehr ähnlich sah. Zu ähnlich, befand nach jahrelangem Rechtsstreit ein chinesisches Gericht, nachdem die Briten wegen Patentverletzungen geklagt hatten.