Viele österreichische Reisende zieht es im Sommer an die kroatische Küste. Auch Dieter S. aus Niederösterreich verbrachte den Urlaub mit seiner Familie dort. Bei der Rückreise nach Österreich jedoch, unterwegs auf der kroatischen Autobahn, hatte das Auto einen Motorschaden und "blieb liegen".

Zufällig fuhr hinter der Familie ein kroatischer Abschleppdienst, der sofort seine Dienste anbot. Deswegen kontaktierte der Reisende, der auch ÖAMTC-Mitglied ist, auch nicht den Autofahrerclub. Der dortige Abschleppdienst brachte das schadhafte Fahrzeug jedoch nicht zur nächstgelegenen und auch nicht zur übernächsten, sondern in eine rund 100 Kilometer weit entfernte Werkstätte.

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Die Familie erhielt daraufhin eine Rechnung in Höhe von etwa 750 Euro. Dem Mitglied wurde vom Abschleppdienst mitgeteilt, es sei kein Problem, dass er mehr verlange, weil der ÖAMTC angeblich die hohen Kosten zur Gänze übernimmt.

"Dieses Piraterie-Vorgehen betrifft insbesondere touristische Routen zum Meer – etwa die in Kroatien liegenden Teile der Strecken Graz–Zadar und Villach–Zadar. Aber auch aus Serbien und Slowenien wurden uns bereits ähnliche Fälle gemeldet", fasst ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner zusammen. "Die Vorgehensweise lässt vermuten, dass fragwürdige Firmen auf der Strecke patrouillieren und dann im Pannenfall schnell zur Stelle sind."