1. Welche alternativen Kraftstoffe gibt es?

Diese Kategorie umfasst laut EU all jene Kraftstoffe, die nicht auf Erdöl als Rohstoff basieren: Flüssiggas, Erdgas (komprimiert/verflüssigt), Wasserstoff, Fahrstrom, synthetische und Biokraftstoffe. Als erneuerbare Kraftstoffe dagegen gelten Biokraftstoffe, Kraftstoffe aus wiederverwertetem Kohlenstoff sowie Strom und E-Fuels.

2. Werden synthetische Kraftstoffe auch aus Plastik erzeugt?

Solche künstlich hergestellten Kraftstoffe können sowohl mit fossilen Energiequellen (zum Beispiel Erdgas, Kohle, aber auch Plastik­abfall) als auch mit erneuerbaren Energiequellen (also Biomasse wie Holz, Speiseabfälle) erzeugt werden. Die Umwandlung erfolgt meist über das Fischer-Tropsch-Verfahren oder eine Weiterentwicklung dieses Systems.

3. Wozu braucht man das ­Fischer-Tropsch-Verfahren?

Dieses Verfahren, auch als Fischer-Tropsch-Synthese bekannt, diente ursprünglich der Verflüssigung von Kohle oder Koks im großtechnischen Maßstab. Statt Kohle können aber auch Erdöl, Erdgas oder Biomasse eingesetzt werden.

Im ersten Prozess-Schritt entstehen Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Daraus werden katalytisch Kohlenwasserstoffe erzeugt, die sich in verschiedene gasförmige oder flüssige Kraftstoffe (etwa Benzin, Diesel), aber auch Motoröl umwandeln lassen – sogenannte synthetische Kraftstoffe. Das Verfahren wurde 1925 von den beiden deutschen Chemikern Franz Fischer und Hans Tropsch erfunden. In Österreich ist auf diesem Feld seit Jahren die TU Wien in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Güssing aktiv – etwa zur Spritherstellung aus Holz.

4. Woher kommen E-Kraftstoffe (E-Fuels oder ­Power-to-Liquids)?

Wird aus Ökostrom und Wasser „grüner“ Wasserstoff erzeugt und dieser durch Zuführen von CO2 oder CO synthetisch zu flüssigem Kraftstoff weiterentwickelt, ist von E-Fuels oder strombasierten synthetischen Kraftstoffen die Rede.

Beispiele dafür sind E-Diesel, E-Benzin oder E-Kerosin. Im großtechnischen Maßstab wird mit ihrem Einsatz um 2030 in Europa gerechnet, allerdings eignen sie sich auch sehr gut als Beimengung zu konventionellem Kraftstoff. So können sie bereits jetzt zur CO2-Einsparung beitragen. Weiterer Vorteil: Sowohl grüner Wasserstoff wie auch E-Fuels können wieder in „Ökostrom“ umgewandelt werden, wobei sich die Umwandlungsverluste weiter erhöhen. Bevor jedoch etwa Windräder abgeschaltet werden, weil der Strom gerade nicht gebraucht wird, kann dieser Umweg trotzdem sinnvoll sein. So steht Ökostrom „in Reserve“ bereit.

5. Wie kann man CO2 „abspalten“?

Um aus Ökostrom E-Fuels herzustellen, braucht es CO oder CO2. Den größten Umweltvorteil bringt ein „Recyceln“ von CO2 aus der Luft. Am leichtesten geht dies, wenn CO2 aus Schornsteinen energieintensiver Betriebe wie Zementwerken abgespalten wird, da CO2 hier sehr konzentriert vorkommt. Dies ist aber nur so lange möglich, wie diese Betriebe fossile Energiequellen nutzen. Deutlich aufwendiger sind Systeme, die CO2 aus der Umgebungsluft nehmen.

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