"Franzi“, „Luki“ und „Toni“ haben es geschafft. Sie holten sich den Kärntner Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs. Die drei Holzhäuser, die Bauherr Robert Hollmann nach seinen Kindern benannt hat, stehen auf der Turrach, in der Nähe der Panoramalift-Station, zwischen Zirben- und Lärchenbäumen.

Wirklich überrascht hat der Preis Hollmann aber eigentlich nicht. „Das Projekt hat es wirklich verdient“, sagt er, und hat man erst einmal einen Blick auf und in die Häuser geworfen, kann man nur sagen: Er hat recht, denn so etwas bekommt man mit Garantie nicht alle Tage zu sehen. Hier ist jedes Detail stimmig.

Vor vier Jahren haben Hollmann und seine Frau Petra das Grundstück auf 1700 Meter Seehöhe gekauft, dann wurde ein Jahr lang gemeinsam mit einem Architekten am Entwurf getüftelt und schließlich zwei Jahre gebaut. Mit Ferienhäusern im gängigen Sinn haben „Franzi“, „Luki“ und „Toni“ eher wenig zu tun, vielmehr ist es, als würde man sich jeweils im Inneren einer riesigen Skulptur befinden, die sich über vier Stockwerke in die Höhe schraubt, und jedes Stockwerk überrascht mit neuen Ideen. So sind die Badezimmer etwa aus eingefärbtem Sichtbeton gegossen, der aber die Maserung der Schalungsbretter so stark in sich aufgesogen hat, dass er die Anmutung uralter Bretter hat. Auch bei der Einrichtung ist alles außergewöhnlich, nichts – von den Armaturen bis hin zu Waschbecken oder Spiegel – ist von der Stange gekauft.

„Sobald wir das Grundstück hatten, habe ich mit dem Sammeln begonnen, mittlerweile kennt mich wohl jeder Flohmarkt in Österreich.“ Dadurch seien die Häuser lebendig und erzählen eine Geschichte. „Das ist mir wichtig“, so Hollmann, der von Beruf Schauspieler ist.

Schauspieler und Hotelier

2003 hat er mit der Gründung seines Hotels „Beletage“ in Wien erstmals in die Tourismusbranche hineingeschnuppert. Mittlerweile hat er ein Hotel in Sri Lanka, ein Appartement in Paris und ein Haus in Triest. „Alles Orte, an denen ich gerne lebe. Stadt, Meer und mit der Turracher Höhe ist jetzt auch ein Berg dazugekommen.“ Wichtig war dem Bauherrn die unterschiedliche Gestaltung der Häuser, die jeweils Platz für bis zu zehn Personen bieten.

Das Besondere an „Luki“ und „Franzi“ ist etwa die große Küche, die um einen Betonblock herum angesiedelt ist, in den sowohl die Heizung als auch sämtliche Rohrleitungen integriert sind. Auch bei den Küchenutensilien trägt alles Hollmanns Handschrift. Kochtöpfe, Teller, selbst das Besteck hat er nach eigenen Entwürfen anfertigen lassen. Deshalb sei er auch ständig am Zeichnen und Skizzieren. Eine Klasse für sich ist auch die Holzbauweise der Salzburger Firma Pongauer Holzbau. Die Holzblöcke aus Kiefernstämmen sind rund 20 Zentimeter dick und mit einer speziellen Zinkung miteinander verbunden. Massiv und robust – und dennoch hat man nie das Gefühl von Enge, im Gegenteil. Durch viele geschickt gesetzte „Ausblicke“ ist man mit einem Auge sozusagen immer in der Natur. Jedes der Häuser verfügt auch über eine Terrasse, die Dächer wurden alle mit Schindeln gedeckt. „Inspiriert von den regionalen Bauernhäusern“, sagt Hollmann.