Das alte und das neue Energielabel im Vergleich
Das alte und das neue Energielabel im Vergleich © UMWELTBERATUNG

Für Haushaltsgeräte gibt es ab dem heutigen 1. März ein neues Energielabel. Die Energieeffizienzklassen von Kühlschränken, Waschmaschinen & Co werden dann nur mehr mit Buchstaben von A bis G gekennzeichnet. Das neue EU-Energielabel macht Schluss mit den Pluszeichen, die bisher hinter den Buchstaben standen. Damit soll die Kennzeichnung einfacher und transparenter werden.Der Grund für die Neubewertung der Effizienzkriterien, die den Kunden beim Kauf die Orientierung erleichtern sollen, ist einfach: Mittlerweile liegen so gut wie alle Geräte in den Energieklassen A+ bis A+++, weshalb die Parameter verschärft und die Skala künftig von A bis G reichen wird – die Plus-Bezeichnungen fallen weg. „Heute hat das schlechteste Gerät A+, das ist für den Konsumenten verwirrend“, sagt Christian Kornherr, Leiter der Testabteilung beim VKI. So sollen die Bewertungen wieder mehr Aussagekraft bekommen.Alle Produkte werden nach der neuen Skala also deutlich schlechter abschneiden als bisher. „Ein Gerät, das jetzt A+++ hat, kann zum Beispiel auf ein B abrutschen“, sagt Kornherr. Die neue Klasse A bleibt derzeit unbesetzt, weil keines der bereits auf dem Markt befindlichen Geräte die neuen Anforderungen erfüllt.Die fordern zum Beispiel, dass Waschmaschinen die angegebenen Temperaturen strikter einhalten. Wird ein 60-Grad-Programm im Eco-Modus gestartet, haben Tests gezeigt, dass manche Geräte das Wasser nicht einmal auf 40 Grad erhitzen.

Darüber hinaus fließen auch Messungen WLAN-fähiger Geräte mit ein, sprich: Wie hoch ist der Energieverbrauch allein durch das regelmäßige Senden von Infos an die App, die Kunden zur Gerätekontrolle auf dem Smartphone installiert haben?Egal, ob nach dem alten oder neuen Label oder zum Vergleich zwischen den beiden – Sabine Vogel von der Umweltberatung rät dazu, weniger auf die bunten Balken zu achten, sondern auf die Zahlen, die in der unteren Hälfte abgebildet sind. „Dort steht der Stromverbrauch des Geräts in Kilowattstunden pro Jahr. Wird ein Gerät intensiver genutzt, fällt der Stromverbrauch aber natürlich höher aus.“ Je nach Gerätetyp sind auch Wassermenge, Volumen, Füllgewicht, Geräuschentwicklung und vieles mehr angegeben.

Die Öko-Design-Richtlinie der EU sieht außerdem vor, dass wider den Wegwerfprodukten die Reparaturfreundlichkeit und die Recyclebarkeit künftig auch bewertet werden. „Diese Informationen kann man auf dem Label selbst nicht ablesen, sich aber über einen QR-Code darauf auf dem Handy das Produktdatenblatt anzeigen lassen“, sagt Vogel. Die zusätzlichen Informationen sind in der europäischen Produktdatenbank „EPREL“ gelistet.Die Hersteller werden zudem dazu verpflichtet, Ersatzteile mindestens sieben Jahre lang zur Verfügung zu stellen. „Diese Frist beginnt zu laufen, nachdem das letzte Exemplar eines Modells auf den Markt gekommen ist“, sagt Vogel. Eine gute Nachricht, denn oft scheitert das Reparieren aus Mangel an Teilen. Alleine schon aus Ressourcen- und Effizienzgesichtspunkten sollte man eher versuchen, ein defektes Gerät zunächst reparieren zu lassen.

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Ein Gerät einfach nur deshalb zu ersetzen, weil ein neues geringere Energiekosten verspricht, davon rät die Expertin ab: „Solange ein Gerät gut funktioniert, ist der Austausch nicht unbedingt nötig. Es hilft, sich durchzurechnen, ob und ab wann der Mehrverbrauch des alten die Kosten der Anschaffung eines neuen Geräts deckt.“