Der Weg ins persönliche (Wohn-)Paradies ist oft ein langwieriger und steiniger, einer, der viel Geduld und Ausdauer erfordert. Die Aichingers sind diesen Weg gegangen und haben es bis heute keine Sekunde lang bereut. Begonnen hat es 2008, als Elisabeth und Reinhard Aichinger ein Haus in der Gemeinde Wernberg gekauft haben. Einen typischen 70er-Jahre-Bau, ein hochgezogener Kasten mit schmalen Balkonen, nicht besonders reizvoll. Aber die beiden, die gerade auf Haussuche waren, als es zum Verkauf stand, haben sofort das Potenzial erkannt. „Es hat uns gleich von Anfang an gepasst“, erinnern sie sich. Es sei das erste gewesen, das sie sich überhaupt gemeinsam angeschaut haben, und damit auch das letzte.

Einer der Gründe für den schnellen Kaufentschluss war die Lage. „Am Haus selbst können wir immer alles ändern, aber an der Lage nie mehr“, erklärt Elisabeth. Und die kann sich wirklich sehen lassen. Ein rund 1000 Quadratmeter großes Grundstück in Hanglage mit spektakulärer Aussicht auf die Drau und die Karawanken, mitten im Ort Duel und doch fast abgeschlossen von der Außenwelt. „Das hat vor allem im Sommer den Vorteil, dass man sich auch nackt am Pool rekeln kann“, sagt Elisabeth. Obwohl, den Pool hat es damals noch nicht gegeben.

Seine Errichtung war nur eines der Großprojekte, die die beiden in den vergangenen Jahren in Angriff genommen haben. Fast im Alleingang. „Für den Pool mussten wir eine eigene Ebene im Hang einziehen und alle Grabungsarbeiten sowie die Umrandung mit einer Steinmauer wurden von uns selbst erledigt“, sagt Reinhard. Von Beruf Dachdecker und Spengler kann ihm, was handwerkliches Geschick angeht, so schnell keiner das Wasser reichen. So gesehen ergänzen sich die beiden in idealer Weise. „Sie ist die Planerin, hat die Ideen und Vorstellungen, wie etwas funktionieren könnte, und ich bin dann für den praktischen Teil und die Umsetzung zuständig“, sagt er.

Aber nun zum Großprojekt Haus an sich: Das wurde seit dem Kauf kontinuierlich umgebaut und den Bedürfnissen der Familie – die Kinder Eva und Leo sind jetzt zehn und acht Jahre alt – angepasst. Beginnen wir im Erdgeschoß, dort galt es vor allem, die vielen in sich abgeschlossenen Räume zu öffnen, „um dem Ganzen mehr Luft zu geben.“

Massive Umbauarbeiten

Zwischen der Küche und dem Wohnzimmer, das jetzt das Esszimmer ist, hat man etwa die Wand durchgebrochen, die Holztüren durch Glasschiebetüren ersetzt und die Holzverkleidungen, die es auf den Decken gab, entfernt. „Dadurch ist jetzt alles hell, offen und nicht mehr so beengt, wie es früher war.“ Erneuert hat man auch die Fußböden, die Fenster, die Fliesen in den Sanitärräumen und das Dach des Hauses. Von der Küche gibt es jetzt eine Tür auf den Balkon hinaus, der von Reinhard zu einer großzügigen Terrasse ausgebaut wurde, mit einer Treppe, über die man in den Garten und zum tollen Pavillon gelangt, der neben dem Pool das zweite Herzstück ist.

Geplant und gebaut wurde er, wie könnte es anders sein, in Eigenregie. Die Säulen des Pavillons sind aus Krastaler Marmor gemauert, das Dach mit Baumstämmen, die Reinhard bei einem benachbarten Bauern gekauft hat, aufgezogen und anschließend mit Tonziegeln eingedeckt. Es strahlt eine mediterrane Atmosphäre aus und man hat das Gefühl, sich irgendwo in südlichen Gefilden zu befinden. Zurück ins Haus: Im ersten Stock befinden sich die großzügigen Kinderzimmer und im Keller, der sich ja bei einem Hanghaus nicht unter der Erde befindet, hat Elisabeth ihre Hobbywerkstatt eingerichtet und einen Direktvertrieb für „Kreativprodukte“ aufgezogen.

Mittlerweile sind also die Großprojekte abgeschlossen, aber, davon sind die beiden überzeugt, „die kleineren Geschichten gehen nie aus“.

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