1. Warum jetzt?

Die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind einer der Hauptgründe, warum gerade von April bis Juni die große Invasion der Blattläuse stattfindet. So gilt auch für das Gewächshaus im Frühling: tagsüber lüften, nachts wärmen, maximal fünf Grad sollte der Temperaturunterschied betragen. Pflanzen produzieren nämlich bei niedrigen Temperaturen höhere Zuckeranteile in den Pflanzensäften, die die Läuse anlocken.

2. Der Standort

Extrem trockene Plätze oder solche, die der Hitze besonders ausgesetzt sind, bedeuten für Pflanzen, die diese Witterung nicht lieben, großen Stress. Genau diese Situation nutzen die Läuse, um die geschwächte Pflanze zu überfallen.

3. Die Pflege

Mängel bei der Pflege verursachen ebenfalls Stress. Zu wenig gegossen (oder zu viel), mangelnder Dünger oder zu dichtes Bepflanzen kann bei den Gewächsen nicht nur Probleme mit Schädlingen, sondern natürlich auch mit Krankheiten wie Grauschimmel, Mehltau oder bei den Rosen Sternrußtau und Rosenrost auslösen.

4. Die Gegner

Es gibt viel mehr Nützlinge, als man denkt. Das beginnt mit den Vögeln, die die Lauskolonien regelrecht abgrasen. Dann die Marienkäfer und deren Larven sowie Spinnen, Wespen, Florfliegen und viele andere Gegner, die helfen, das ökologische Gleichgewicht herzustellen. Darum ist es auch wichtig, nicht sofort einzugreifen.

Nützlinge: Florfliegen helfen bei der Beseitigung von Läusen kräftig mit
Nützlinge: Florfliegen helfen bei der Beseitigung von Läusen kräftig mit © (c) Jürgen Hust - stock.adobe.com

5. Sanfte Mittel

Abstreifen mit den Fingern ist wohl die einfachste Methode. Wen es davor ekelt, der kann die Läuse mit dem kräftigen Strahl desGartenschlauchs abwaschen.

Brennnesselwasser (über Nacht die Blätter einweichen) hilft etwa beim direkten Besprühen, die Jauche ist dagegen ein Dünger. Schmierseifenwasser (ein Esslöffel auf ein Liter Wasser und ein Spritzer Spiritus) ist punktuell am wirkungsvollsten, wenn man es zwei- bis dreimal in kurzem Abstand anwendet. Keinesfalls sollte man den früher üblichen Tabak-Sud (eingeweichte Zigaretten) verwenden. Das ist das stärkste Nervengift, das alles vernichtet, was kreucht und fleucht.

6. Fertige Produkte

Dem Trend, ganz ohne harte Chemie zu arbeiten, folgen mittlerweile auch die Pestizid-Produzenten. So sind alle „Bio“-Spritzmittel wirklich ohne Nebenwirkungen. Neben dem Neem-Baum ist neuerdings Orangenöl als Grundstoff für ein Insektizid in Verwendung.

7. Gelassenheit

Schädlinge haben große Bedeutung im Garten. Sie liefern Nahrung für Nützlinge. Beseitigt man alle Schädlinge, gibt es auch keine Nützlinge mehr, denn sie haben nichts mehr zu fressen. Daher die wichtigste Botschaft: Nicht eine Laus, nicht zehn oder hundert Läuse, sondern erst einige Tausend Läuse sind ein Problem.

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