Neueinsteiger fragen oft: „Und wer düngt in der Natur?“, wenn sie beschließen, dass sich die Pflanzen die Nährstoffe gefälligst selbst suchen sollen. Doch gesundes, kräftiges Wachstum im Garten gibt es eben nur mit ausgewogener Düngung. Diese beginnt nicht erst, wenn die Pflanzen ermattet in den Beeten hängen.

1. „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“, das sollte als Faustregel gelten. Denn ob man nun mineralisch (also mit Kunstdünger) die Pflanzen versorgt oder mit organischen (biologischen) Düngern, es heißt Augenmaß bewahren. Eine Überversorgung ist genauso schlecht wie das Aushungern der Gewächse.

2. Typisches Zeichen für einen Nährstoffmangel sind gelbe Blätter, hier fehlt der Hauptnährstoff Stickstoff, auf der Düngerpackung stets mit „N“ gekennzeichnet.

Biogärtner Karl Ploberger
Biogärtner Karl Ploberger © (c) Juergen Fuchs (FUCHS Juergen)

3. Bodenpflege ist wichtiger als jede unüberlegte Düngergabe. Daher den Boden sanft lockern und regelmäßig mit Kompost versorgen. Das „schwarze Gold“ des Biogärtners ist der beste Humus- und Nährstofflieferant. Er sorgt dafür, dass sowohl Wasser als auch die Pflanzenkost „festgehalten“ werden.

4. „Weniger, dafür häufiger“ ist eine sichere Ausgangsbasis für fast alle Düngergaben. Gerade bei mineralischen Flüssigdüngern kommt es bei unsachgemäßer, überdosierter Anwendung zu schwerwiegenden Folgen im Wachstum.

5. Biodünger, wie Hornspäne, Hornmehl, Schafwollpellets, Zuckerrübenvinasse, Malzdünger und Ähnliches wirken nur dann optimal, wenn das Bodenleben aktiv ist. Daher immer Kompost einmischen. Er sorgt für eine „belebte“ Erde. In toter Materie wirken diese Dünger nicht. Für einen guten Start sorgen die seit einigen Jahren erfolgreich eingesetzten effektiven Mikroorganismen.

6. Langzeitdünger (auf Kunstdüngerbasis) sind als sogenannte „ummantelte“ Dünger im Bereich von Balkonblumen und Terrassenpflanzen gerne in Verwendung: Sie geben je nach Temperatur und Feuchtigkeit die Hauptnährstoffe an die Erde ab. Diese „Kugerln“ aber immer richtig dosieren, sonst kann es beim ersten heißen Sommertag zu Verbrennungen kommen.

7. Nur in der Hauptwachstumszeit düngen. Auch hier gibt es eine Faustregel: Nach dem 15. August wird nicht mehr gedüngt beziehungsweise kommen nur noch sogenannte Herbstdünger zum Einsatz. Sie enthalten mehr Kalium („K“), das zum Ausreifen der Triebe führt und die Frostfestigkeit stärkt.