Selbst im Winter ist es kaum zu sehen. Das einstöckige Haus duckt sich hinter einer bewaldeten Anhöhe zwischen Nuss- und Apfelbäumen, Hartriegeln und Hortensien. Das Murmeln des kleinen Baches ist das einzige Geräusch, das zu hören ist. Ein wahrer Kraftplatz für die Bewohner, die nur allzu gern dem Trubel der Stadt entfliehen. Dabei war das Haus anfangs gar nicht willkommen.

Der Vater, er hieß Hans, hinterließ es seinem Sohn. Der ließ es zunächst unbenutzt, überlegte auch, sich von ihm zu trennen. Denn es war nicht gedämmt, in den 70er-Jahren aus Porenbeton erbaut und nicht mehr zeitgemäß in Einrichtung und Ausstattung. So wurde der Besuch des ländlichen Anwesens hinausgezögert, bis er sich eines Sommertages nicht mehr aufschieben ließ. Und dort, inmitten üppigen Grüns, fiel die Entscheidung schneller, als ein Apfel vom Baum fällt. Der Platz war magisch und während Hündin Elli das Fallobst verspeiste, verschwanden die Gedanken, das Haus zu verkaufen, wie von Zauberhand.

Pläneschmieden

Stattdessen begann man mit dem Pläneschmieden. Das Haus mit den kleinen Fenstern und der dunklen Balkonverkleidung sollte die Natur nicht länger ausschließen, das üppige Grün im Außenbereich auch die Atmosphäre im Inneren mitbestimmen. Deshalb wurde das Eternitdach auf einer Seite abgetrennt und durch einen breiten Glasstreifen ersetzt.

So lockt man das Licht in den oberen Stock, der zu einem Gutteil von dem großen Schlafzimmer beherrscht wird. Von dort aus geht es auf die Terrasse, die in der warmen Jahreszeit als Garten genutzt werden kann. „Hundesichere“ Pflanzenboxen begrenzen sie zu den Seiten, fassen Salate, Kräuter und Gemüse. Linkerhand führt eine Wendeltreppe nach unten.

Auf dem Weg fallen die dünnen Lärchenholzstreben auf, die das Haus verkleiden. Die Außenwände blieben erhalten – mit Steinwolledämmung und Steinkörben auf der Wetterseite trotzen sie der Witterung. Im Erdgeschoß stellte das rustikale Innere eine Herausforderung dar – die Tramdecke reduzierte die Raumhöhe auf 2,20 Meter. Deshalb wurde der Boden abgesenkt und die Decke entfernt. Jetzt misst die Küche komfortable 2,50 Meter. Und: Man spaziert auf Gussasphalt. Eine optisch ansprechende und vor allem günstige Fußboden-Spielart, über die mithilfe einer Luftwärmepumpe auch noch ein angenehmes Raumklima erzeugt wird.

Vorbei am alten Jogltisch und dem Kachelofen, an dem sich Vater Hans schon gewärmt hat, gelangt man in den Poolbereich. Breite Glasfronten sperren die Kälte, nicht aber die Natur aus. Im Sommer werden sie zur Seite geschoben und man schwimmt quasi im Freien.

Bleibt noch zu erwähnen, dass auch die Jagdtrophäen des Vaters, wild überarbeitet von Künstler Axel Staudinger, wieder Teil der Einrichtung sind. Und dass man – Hans zu Ehren – das Heim „Haus im Glück“ taufte.