Die Nationalbank hat ihre Inflationserwartung für heuer leicht gesenkt. Sie geht nun von einer Teuerungsrate nach EU-Standard  von 1,5 Prozent für das laufende Jahr aus statt von 1,7 Prozent wie noch im Juli. 2018 war der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) bei 2,1 Prozent gelegen. 2020 und 2021 dürfte die Inflation 1,6 Prozent betragen statt 1,7 Prozent.

Der HVPI für Österreich ist heuer seit Mai zurückgegangen. Hauptgrund dafür war die Verbilligung von Rohöl um rund 15 Prozent. Nahrungsmittel und Industriegüter legten leicht zu, Dienstleistungen blieben konstant.

Die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) stieg damit leicht. Sie wird heuer 1,8 Prozent betragen und 2020 auf 2,0 Prozent steigen.

Inflation weiter unter EZB-Ziel

Auslöser sind die „robuste Konsumnachfrage und das kräftige Wachstum der Lohnstückkosten“. Erst 2021 werde die erwartete Konjunkturabschwächung die Kerninflationsrate auf 1,7 Prozent sinken lassen. Im gesamten Euro-Raum liegt die Inflation seit 2013 unter dem EZB-Ziel von „unter, aber nahe zwei Prozent“. Auslöser dafür seien der zwischen 2012 und 2016 rückläufige Rohölpreis und auch die Rezession nach der Finanzkrise. Dass auch die Konjunkturerholung seit 2017 die Inflationsrate nicht nachhaltig erhöht hat, liege vor allem an strukturellen Faktoren auf den Arbeitsmärkten einiger Euro-Länder.