Das wunderschöne Gewölbe erinnert an Ali Babas Schatzhöhle, denn an allen Ecken und Enden gleißt es von herrlichem Geschmeide, von der zartrosa Perlenkette bis hin zum geschmackvoll verzierten Ring. Herr über all diesen Schmuck und zudem über unzählige Uhren, egal, ob fürs Handgelenk oder die Westentasche, ist Horst Koller. Der Absolvent der Bundesfachschule Karlstein war zu seiner Zeit mit 19 Jahren der jüngste Uhrmachermeister Österreichs und entstammt bereits in dritter Generation einer Uhrmacherfamilie. Wobei er aber zurecht stolz darauf ist, sich seine beiden Geschäfte und den Großhandel, alle laufen unter dem Namen Koller&Koller, selbst aufgebaut zu haben.

Kkleine und kleinste Teile, die nur mittels spezieller Uhrmacherlupe genau zu sehen sind
Kkleine und kleinste Teile, die nur mittels spezieller Uhrmacherlupe genau zu sehen sind © Robert Hirschmugl
Ein ungewöhnliches, von Koller selbst verfertigtes Stück
Ein ungewöhnliches, von Koller selbst verfertigtes Stück © Robert Hirschmugl


Regionalität. Im Gespräch ergibt sich vieles und gerade in der Region kommen über Empfehlung zahlreiche Kunden, um etwas zu kaufen oder reparieren zu lassen. Neben AUA-Piloten lassen sich Kurgäste aus dem nahe gelegenen Bad Gleichenberg gerne in Ali Babas Wunderhöhle blicken und schauen auch immer wieder vorbei, denn „hier fühlen sie sich wohl und ehrlich behandelt“. Ein Pärchen kam extra aus Wien nach Feldbach, weil in der Hauptstadt kein passender Verlobungsring zu finden war. Horst Koller hatte gerade einen bestellten Ring fertig konfiguriert und zeigte ihn her. Genau so einen wie diesen wollte das Paar haben. Am 23. Dezember kam der Bräutigam in spe dann aus Wien angereist und holte das edle Stück, um es seiner Angebeteten unter dem Christbaum anstecken zu können. „Wir Juweliere sind so verschwiegen wie Ärzte und Rechtsanwälte“, verrät Koller, „mir ist lieber, ein Mann kauft für seine Frau und seine Freundin bei mir ein, als er kommt gar nicht“.
Geschmack. Wussten Sie übrigens, dass amerikanische Frauen für cremefarbene Perlen alles geben würden, während hierzulande zarter Roséschimmer Frauenherzen schmelzen lässt? Horst Koller muss das wissen, wenn er aus den jährlichen Kollektionen nach dem Geschmack der Region, aber auch seinem eigenen, edle Stücke auswählt. Sie werden zur Probe angefertigt und wenn sie gefallen, für die Kundinnen und Kunden bestellt. Dem Uhrmacher ist wichtig, dass nur Ware von höchster Güte über seinen Ladentisch geht und das Betriebsklima stimmt. So kann er jeden Abend mit gutem Gewissen schlafen gehen und seinen Kindern ein Umfeld hinterlassen, das sie in der Region hält und glücklich werden lässt.

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