Weltweit tragen Millionen von Menschen ihre Uhr an einem Armband der Firma Hirsch. Viele, ohne es zu wissen.
Das Klagenfurter Unternehmen ist Weltmarktführer für Uhrenarmbänder. Es beliefert Juweliere und Uhrmacher ebenso wie die Schweizer Luxusuhrenindustrie und ist nun auf dem Weg, selbst eine Konsumentenmarke zu werden: Ein Webshop ist in Planung.
Geschäftsführer Robert Hirsch hat Nikolaus und Matthäus, die beiden älteren seiner drei Söhne, ins Management geholt, damit sie neue Strategien für das Traditionshaus mit seinen 830 Mitarbeitern weltweit und einem Umsatz von zuletzt 75 Millionen Euro ausloten.
Nikolaus (28) leitet Marketing und Vertrieb, Matthäus (27) Technik und Supply Chain. Jedes dieser vier Gebiete wird bzw. wurde neu aufgesetzt. Von der deutschsprachigen Ausgabe des amerikanischen Wirtschaftsmagazins „Forbes“ wurden die Brüder direkt unter die „Besten 30 unter 30“ gewählt.

Internationale Präsenz in 85 Ländern

Und Hirsch, dessen internationale Präsenz weltweit 85 Länder umfasst, soll noch stärker als bisher für „made in Austria“ stehen. Dafür wird der Produktionsstandort in China stufenweise zurückgefahren, um nur noch in Klagenfurt, wo derzeit 400 Mitarbeiter beschäftigt sind, zu produzieren. „Wir haben hier in Klagenfurt die Möglichkeit zu expandieren“, verraten Matthäus und Nikolaus Hirsch, die das Unternehmen auch digital aufstellen. Einerseits im Vertrieb. Man bespielt Instagram, Facebook, Youtube, baut eine Community auf, investiert in einen Onlineshop und ein neues internes Warenwirtschaftssystem. Andererseits ist in der Produktion bereits der erste Roboter aktiv, er bedruckt Präsentations-Displays.
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte im analogen Zeitalter. Johannes Franz Hirsch gründete das Unternehmen 1765 als Ledermeister in Niederösterreich. 1935 wurde der Hirsch-Vakuum-Riemen für die Automobilindustrie patentiert. Nach 1945 verlegte Hans Hirsch den Sitz nach Klagenfurt. Er verarbeitete Lederreste aus der Schuhindustrie – zu Uhrenarmbändern.