Wie Hightech-Zwillinge überragen IBM- und Microsoft-Zentrale Deutschland den Bezirk, Amazon schließt an. Die Neue Welt beginnt hier in Schwabing. Zu den starken Muskeln der Stadt gehören schon viel länger BMW, Siemens, Infineon, Allianz, Münchner Rück. München ist Wirtschaftsmacht. „Bayern ist Österreichs wichtigster Exportmarkt, vor den USA, Italien, der Schweiz und Baden-Württemberg“, empfangen der Handelsdelegierte Andreas Haidenthaler und Franz Nickl, Chef und Technologiebeauftragter des Außenhandelscenter München, eine Kärntner Delegation, die Deutschlands zweitgrößten Start-up-Hub erkunden will.

Im UnternehmerTUM startete Flixbus

„Unser Ökosystem zeichnet der Technologiefokus aus“, sagt Gunda Opitz, Head of Entrepreneurial Network im „UnternehmerTUM“ am Forschungscampus Garching der Technischen Universität München mit 3000 Studenten und dem Max-Planck-Institut. Pro Jahr bringt UnternehmerTUM 100 Start-ups auf die Reise, 700 Millionen Euro haben dort heuer Investoren auf Talente und ihre Ideen gesetzt. Prominente „Unicorns“ mit Bewertung über einer Milliarde Euro: Flixbus und Celonis.
Der Makerspace war Vorbild für jenen der Wirtschaftskammer Kärnten. UnternehmerTUM hat Partner in 35 Ländern. 2020 eröffnet man nebenan ein riesiges „Urban Colab“.

BayStartUP mit acht Börsengängen

2000 Start-ups werden im Netzwerk von BayStartUP im Münchner Technologiezentrum (MTZ) beim Olympiapark vom Coaching bis zur Demo-Night vor Investoren betreut, 375 befinden sich aktuell im Businessplan-Wettbewerb. „Wie UnternehmerTUM sind auch wir mehrheitlich privat finanziert“, weist BayStartUP-CEO Carsten Rudolph auf den Ober- und Niederbayerischen Förderverein aus Betrieben als 60-Prozent-Finanzier, sowie stolz auf acht Börsengänge.

"Kein Cent öffentliches Geld"

„Wir haben noch keinen Cent öffentlichen Geldes benötigt, das gibt uns alle Freiheit“, erklärt Direktor Curt C. Winner den Erfolg von Munich Network im Franzosenviertel. Er brachte als Pionier schon vor 30 Jahren aus dem Silicon Valley das wichtige Matchmaking mit Investoren nach Bayern. „Collaborating Innovation ist unser Claim“, so Winner.
Das Ökosystem umfasst weiters Smartvillage als Coworking Space, Wayra Deutschland für Telekommunikation-Start-ups sowie das Burda Bootcamp mit dem jährlichen FitTec Summit.

Kein Kärntner Start-Up dabei

Von den Kärntner Start-Ups nahm keines an der Reise teil, dafür Firmen, die in Bayern Fuß fassen wollen, sowie „build!“, das zur Gänze öffentlich finanziert ist. „Private Mittel dafür wären auch bei uns großartig“, so Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig. Er sieht aber auch in Kärnten Aufbruchstimmung und Vertrauen in Start-ups, für die Themenschwerpunkte gut wären. Außenwirtschaftschef Meinrad Höfferer setzt zuversichtlich auf langfristige Zusammenarbeit  mit Partnern in Bayern.