Der heimische Tourismus hat auch im zweiten Coronajahr 2021 massive Einbußen erlitten. Das verdeutlichen die vorläufigen Daten der Statistik Austria. Demnach brachen die Nächtigungen gegenüber 2020 nochmals um fast 19 Prozent auf 79,57 Millionen ein. Das war um 48 Prozent weniger als im Jahr vor der Pandemie (2019). Damit ist die Branche um rund 50 Jahre zurückgefallen: 1970 hatten sich 79,52 Millionen Gäste in den Pensionen, Hotels und Ferienwohnungen eingebucht.

Infolge von internationalen Reisebeschränkungen, Quarantänebestimmungen und Lockdowns verringerte sich die Zahl der Ankünfte gegenüber 2020 den Statistikern zufolge um 11,5 Prozent auf 22,15 Millionen. Der Rückgang war bei den ausländischen Gästen mit 15,6 Prozent auf 12,73 Millionen naturgemäß stärker als bei den inländischen, die ein Minus von 5,3 Prozent auf 9,42 Millionen auswiesen.

"Coronabedingte Betriebsschließungen und internationale Reisebeschränkungen haben dem Tourismus in Österreich auch im Jahr 2021 stark zugesetzt", fasste Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Mittwoch zusammen. Der Gesamtrückgang sei überwiegend auf die Monate der Betriebsschließungen - von Jänner bis Mai sowie im November 2021 - zurückzuführen. In diesen Zeiträumen wurde um 85,6 Prozent weniger genächtigt - nur Dienstreisen und Kuraufenthalte waren erlaubt, ansonsten galt für die Beherbergungsbetriebe ein behördliches Betretungsverbot. Im verbleibenden Zeitraum ohne Betriebsschließungen - Juni bis Oktober sowie Dezember - gingen die Buchungen gegenüber dem ersten Coronajahr 2020 um 16,8 Prozent zurück.

Kleineres Minus in Kärnten und der Steiermark

Die tourismuslastigen Bundesländer im Westen und im Süden Österreichs erlitten 2021 den deutlichsten Einbruch. In Tirol sackten die gebuchten Nächte um 29 Prozent auf 23,6 Millionen ab, in Salzburg um 31 Prozent auf 14 Millionen und in Vorarlberg um 28 Prozent auf 4,6 Millionen. In Kärnten betrug das Minus 8 Prozent auf 10,2 Millionen Nächtigungen und in der Steiermark 11 Prozent auf 9 Millionen.

Im Vergleich zum ersten Coronajahr 2020 erholt haben sich hingegen das Burgenland mit einem Zuwachs bei den touristischen Übernachtungen von 10 Prozent auf 2,5 Millionen, Wien mit einem - freilich von einem niedrigem Niveau aus - Plus von 9 Prozent auf 5 Millionen sowie Niederösterreich, das gleichauf mit der Bundeshauptstadt lag, und Oberösterreich mit einem Anstieg von 5 Prozent auf 5,7 Millionen.

Im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor der Pandemie, hatte Wien immer noch um 72 Prozent weniger Nächtigungen. Auch in Salzburg (minus 53,4 Prozent), Tirol (minus 52,7 Prozent) und Vorarlberg (minus 50,2 Prozent) bewegten sich die Nächtigungseinbußen über dem gesamtösterreichischen Durchschnitt von minus 47,9 Prozent. Die geringsten Verluste wurden im Burgenland (minus 20,3 Prozent) und in Kärnten (minus 23,5 Prozent) registriert.