Von welchem Beruf haben Sie als Kind geträumt?
INGO HOFMANN: Als Kind wollte ich Rennfahrer werden. Immer noch fasziniert es mich, wie man Geschwindigkeit mit all seinen Sinnen spüren kann. Wie sich Kraft in Fortbewegung übersetzen lässt. Und welche körperlichen wie auch mentalen Herausforderungen wirken, wenn man am Limit unterwegs ist. Diese Konzentration auf den Teamspirit, die Details und Kleinigkeiten, die am Ende über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Auf welche außerschulische Leistung sind Sie heute stolz?
Handwerken und Handwerkskunst waren mir immer wichtig: etwas mit seinen Händen entstehen zu lassen. Mit Fingerfertigkeit sichtbare Spuren zu hinterlassen. Es ist diese Freude am Schaffen, wenn man die eigenen Fertigkeiten dazu nutzt, etwas Neues zu gestalten. Dabei auch die Freiheit zu haben, sich selbst auszudrücken.

Wo haben Sie das Führen gelernt?
Zwei Aspekte haben in meiner Erziehung eine wesentliche Rolle gespielt: Anstand und ein respektvoller Umgang miteinander. Meine Eltern waren in dieser Hinsicht meine prägenden Vorbilder.

Was zeichnet gute Chefs aus Ihrer Sicht aus?
Inspirierende Führungskräfte legen Wert auf Augenhöhe und Authentizität. Es braucht dafür die Akzeptanz des Gegenübers, Offenheit und auch die Bereitschaft zur Empathie. Also die Fähigkeit, sich in die Einstellung und Gefühlslagen anderer Menschen einzufühlen. Ganz wichtig ist auch Vertrauen. Und das genießt man, wenn sich andere mit einem auf Wagnisse einlassen, auch mal den abenteuerlichen Weg gehen.

Was schätzen Sie an Mitarbeitern?
Den Willen, sich selbst zu motivieren, etwas dazuzulernen, sich weiterzuentwickeln. Eine gelebte Leidenschaft, die spürbar wird und andere mitreißt. Ich schätze es, wenn Kollegen den Mut haben, Fragen zu stellen, Dinge zu hinterfragen, nicht nur für sich, sondern auch für andere.

Wann haben Sie zuletzt etwas Neues gelernt?
Es gibt täglich etwas, das mich lernen lässt. Lernen ist ein lebenslanger Prozess, der nie müde macht, sondern begeistert. Grundsätzlich bin ich ein Mensch, der neugierig ist, viel vom Leben möchte. Dazu gehört für mich auch unkonventionelles Denken und die Bereitschaft, sich nicht von Unbekanntem einschüchtern zu lassen.

Wie nützen Sie soziale Netzwerke?
Soziale Netzwerke können manchmal eine Abkürzung sein, auch eine Art Inspirationsfläche, manchmal einfach nur Unterhaltung. Für mich persönlich sind sie ein Add-on zum persönlichen Austausch und helfen mir, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten.

Worauf achten Sie bei einer Bewerbung?
Auf den Menschen. Mir geht es um das Menschliche, um das, was mein Gegenüber ausmacht, was zwischen den Zeilen steht und sich nicht in einer Vita auflisten lässt.

Welches Buch würden Sie empfehlen?
„Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling, anregend und aufregend zugleich. Der besondere Reiz ist das Spannungsverhältnis zwischen: Er geht in sich, sinniert über Gott und die Welt und kämpft dabei gegen Blasen an den Füßen. Man weiß nach dem Buch vielleicht nicht mehr über das Leben als vorher, aber man ist neugieriger geworden, etwas darüber herauszufinden.

Was ist Ihr Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit?
Mein Beitrag beginnt im Alltag und beim bewussten Umgang mit Ressourcen. Das heißt: den Weg in die Arbeit zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen, Müll vermeiden, trennen, recyceln. Außerdem sind mir Regionalität und Saisonalität sehr wichtig.