Die erfolgreichen Kärntner Tourismusbetriebe haben alle eines gemeinsam: Sie setzen auf Qualität und Regionalität. Und die besten Beispiele dafür sind die Primus-Gewinner der Kategorie Tourismus der vergangenen Jahre. Das Biohotel „Der Daberer“ im Gailtal, das 2013 gewonnen hat. Die Naturverbundenheit, der Einsatz von Bio-Produkten und nachhaltiges Wirtschaften hatten die Jury überzeugt. 2015 hat die Bad Kleinkirchheimer Hotelierin Simone Ronacher gepunktet, und betont, „dass je-der, der etwas mit Liebe macht, es auch erfolgreich macht“. 2017 hieß der Sieger in der Kategorie Slow Food Travel Alpe Adria, 2019 Marktplatz Mittelkärnten.

Die Stärke der drei in diesem Jahr für den Wirtschaftspreis Primus in der Kategorie Tourismus Nominierten ist ebenfalls die Verbundenheit zur Region und das Hervorheben des Besonderen in dieser.

Die Kooperation „Schräge Nächte für bunte Vögel“, die das Übernachten in Stall, Heuschober und Sennerhütte zum Erlebnis macht. Und der Drau Paddelweg mit der großen Vision, die Drau mit 18 Etappen als eines der Top Kanu-Wandergebiete Europas zu etablieren. Die Hotels der Familie Palle in Feld am See wiederum sprechen mit ihrem vielseitigen Angebot in drei unterschiedlichen Häusern Familien und Aktivurlauber an, und setzen auf die Zusammenarbeit mit heimischen Betrieben.

Schlafen im „Stall“ und mit Bienenstock

Wer einen Urlaub der etwas anderen Art erleben möchte, ist bei der Kooperation „Schräge Nächte für bunte Vögel“ richtig. Vier Betriebe von Urlaub am Bauernhof in Kärnten haben sich zum Ziel gesetzt, einzigartige und qualitativ hochwertige Unterkunftsformen mit großer Erzählkraft zu schaffen, die gemeinsam vermarktet werden. „Schräge Nächte für bunte Vögel“ kann man in revitalisierten, traditionellen Gebäuden wie Ställen, Heuschobern oder Sennerhütten buchen. Die vier Betriebe und ihre außergewöhnlichen Übernachtungen: Natur Gut Lassen in Himmelberg, Gut Schloss Lichtengraben in Bad St. Leonhard, Appartements Kronhofer/Mitschig in Hermagor und der Familienbauernhof Mesner in Liesing. Die Gäste schlafen in Ställen, mit eigenem Bienenstock im Zimmer, oder wohnen im Bauernhaus mit dem Standard eines Luxuschalets.

Paddeln von Lienz bis nach Slowenien

Der Drau Paddelweg wurde von Daniel Rebernik und Manfred Winkler 2017 ins Leben gerufen und bietet Verleih, Kurse, Touren für Kanu, Kajak und Stand Up Paddel auf der Drau zwischen Lienz und Lavamünd an. Die Vision: 18 Etappen auf 320 Flusskilometern quer durch zwei Länder zu etablieren. Der Drau Paddelweg wird in seiner vollen Ausbaustufe von Lienz in Osttirol bis Ptuj in Slowenien führen. Entlang der Strecke wird es acht Paddel Center als Anlaufstelle für Verleih, Kurse und Verkauf geben. Zusätzlich werden die zwölf größten Seen, darunter der Faaker See, Wörthersee, Bleder See und Bohinjer See, in den Drau Paddelweg eingebunden, sodass hier für Wassersportler ein Paddelparadies für jeden Geschmack entstehen wird. Ziel ist es, die Drau als eines der Top Kanu-Wandergebiete Europas zu etablieren.

Sport und Erlebnis für die ganze Familie

Der Brennseehof, Die Alte Post und der Seehof in Feld am See gehören zum Familien- und Sportresort Brennseehof der Familie Palle, welche dieses bereits in der dritten Generation führt. Die Idee dahinter ist der Aktivurlaub für die ganze Familie. Je nach Bedürfnis urlaubt man im Viersterne-Superior-Haus Brennseehof oder im Dreisterne-Haus Seehof. Urlaubsversprechen ist die perfekte Balance aus Erlebnis und Entspannung in Kombination mit Sport, Wellness und Kulinarik. Mehr als zehn Sportarten können ausgeübt und erlernt werden. Investiert wurde ebenfalls kräftig. 23 Einheiten wurden im Brennseehof in den vergangenen Monaten komplett erneuert. Der Fokus der Hoteliers liegt auf der Zusammenarbeit mit heimischen Dienstleistern und Handwerksbetrieben. Die Wertschöpfung soll nachhaltig in der Region bleiben.

3 Fragen an Albert Kreiner, Leiter der Landes-Abteilung Wirtschaft, Tourismus & Mobilität

1. Wie wichtig ist der Tourismus für Kärnten?
ALBERT KREINER: Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft ist für Kärnten ein zentraler Wertschöpfungs-, Beschäftigungs- und Wachstumsfaktor. Die Fülle an Ausbildungsangeboten und Betätigungsmöglichkeiten im Tourismus ermöglicht vielfältige Karrierewege. Unsere Tourismusbetriebe schaffen auch abseits von Wirtschaftszentren Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Insgesamt wird fast jeder fünfte Vollzeitarbeitsplatz durch die Tourismus- und Freizeitwirtschaft generiert.

2. Was sind Kärntens touristische Stärken?
Südliches Lebensgefühl verbunden mit dem Bemühen um Qualität, Nachhaltigkeit und auch Klima-, und Umweltschutz. Ein Alleinstellungsmerkmal des Kärntner Tourismus. Damit werden nicht nur für die Kärnten-Urlauber unverzichtbare Elemente einer touristischen Destination geschaffen, sondern es ist auch die Grundlage für Kärnten als guten Wohnraum, Lebensraum und Arbeitsraum.

3. Wo besteht aus Ihrer Sicht Aufholbedarf? In welche Richtung soll die weitere Entwicklung des Tourismus gehen?
Die Kärntner Tourismusunternehmen sind beispielgebend für die Inspirationskraft in diesem Land. Sie sind im Rahmen der Tourismusstrategie der Landes und des Standortmarketings hervorragende Botschafter Kärntens. Noch stärker sollte auf einen wetter- und saisonunabhängigen Qualitätstourismus gesetzt werden.