Die schwedische Möbelkette Ikea baut in Österreich ihre Fundgruben, wo bisher ausgelaufene Sortiments und Restposten verkauft wurden, um. Der Name Fundgrube verschwindet, stattdessen nennen sich die Areale kurz vor dem Kassenbereich nun Circular Hubs, also Kreislauf-Drehscheiben und kommen in Sperrholz-Optik daher.

Parallel dazu bewirbt Ikea seine schon seit dem Vorjahr laufende Aktion "Zweites Leben": Kunden können gebrauchte Möbel wie etwa Tische oder Regale, die noch gut in Schuss sind, zurückbringen und erhalten dafür je nach Zustand des Möbelstücks bis zur Hälfte des Neupreises als Ikea-Gutschein. Diese gebrauchten Möbel werden dann im Circular Hub zu eben diesem Preis weiterverkauft. Dass Ikea dabei keinen Gewinn macht, stimmt so natürlich nicht. "Wir erhöhen damit unsere Kundenkontakte", sagt Kommunikationsmanager Timo Schmid.

© IKEA/Johannes Brunnbauer

Die Maßnahmen sind Teil eines groß angelegten Transformationsprozesses bei Ikea. Der Möbelriese, der bisher eher für schnell drehende Billig-Möbel steht, will nachhaltiger werden.  Nachhaltigkeitsmanager Florian Thalheimer nennt einige strategische Ziele: "Wir wollen bis 2030 nur noch Materialien verwenden, die entweder erneuerbar sind oder ihrerseits recycelt wurden. Und wir wollen die Kunden nachhaltig einbinden." Dazu gehört auch, dass Ikea in Hinkunft Professionisten vermitteln will, die Ikea-Möble generalüberholen können. Auch ein Online-Ersatzteilservice wird aufgezogen. Workshops zum Thema Upcycling sollen angeboten werden. Das Motto: "Weiter verwenden, weiter lieben, weiter verkaufen." Der Slogan: "Ideen sind unsere wertvollste Ressource."

700.000 Produkte verkaufte Ikea Österreich laut eigenen Angaben im vergangenen Geschäftsjahr über die Fundgruben in den Filialen. Der Fundgruben-Umsatz machte 1,2 Prozent vom Gesamtumsatz aus.