Der Höhenflug vieler Metallpreise setzt sich fort. Zu Wochenbeginn stieg der Preis für eine Tonne Kupfer an der Rohstoffbörse in London bis auf rund 9.270 US-Dollar (7.637 Euro). Das ist der höchste Stand seit etwa zehn Jahren. Das Rekordhoch aus dem Jahr 2011 von knapp 10.200 Dollar gerät damit in Reichweite. Der Nickelpreis übersprang erstmals seit etwa sieben Jahren die Marke von 20.000 Dollar je Tonne.

Die derzeitige Preisrally am Rohstoffmarkt, vor allem vieler Industriemetalle, basiert auf der Hoffnung konjunktureller Besserung. Auslöser sind Corona-Impfungen in vielen Ländern und die damit verbundene Aussicht auf weniger Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Gerade Kupfer gilt aufgrund seines vielseitigen Produktionseinsatzes als globales Konjunkturbarometer. Hinzu kommt bei vielen Rohstoffen ein knappes und eher starres Angebot, das im Falle wirtschaftlicher Besserung nicht rasch ausgeweitet werden kann.

"Auf Biegen und Brechen"

"Es sieht so aus, als wollten die Marktteilnehmer den Preis auf Biegen und Brechen" auf ein Rekordhoch treiben, kommentierte Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der deutschen Commerzbank. Einen Grund für die Preisrally sei auch in einigen hohen Preisprognosen zu sehen. Kürzlich hatte etwa die große US-Bank Citigroup einen Kupferpreis von 10.000 Dollar als eine Frage der Zeit bezeichnet. Der Preis sei aber auch stark spekulativ getrieben, ergänzte Briesemann. Hintergrund sei die Liquiditätsflut vieler Zentralbanken.