Gesundheit und mit ihr Wohlbefinden und Ernährungsstil gelten als Megatrends dieser Zeit. Corona und das erstarkte Bewusstsein für Prävention und intaktes Immunsystem befeuern den umkämpften Markt der Nahrungsergänzungsmittel weiter – davon profitiert auch der expansive Salzburger Mikronährstoff-Hersteller Biogena.

Das mit Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr war das beste der Unternehmensgeschichte: Der Umsatz stieg um 25 Prozent auf 52 Millionen Euro. Und auch 2021 soll das Wachstum wieder zweistellig sein.
260 Mikronährstoff-Präparate – von Coenzym Q10 bis zu Spirulina-Alge, von Liponsäure bis Vitalpilz Cordyceps – sind im Sortiment. Die zig Rohstoffe werden aus der ganzen Welt geliefert. Hergestellt wird nach dem Reinsubstanzenprinzip – ohne Farb- und andere Zusatzstoffe. Auch der Bereich Diagnostik (etwa Bluttests) wächst. Die größte Nachfrage herrscht nach Präparaten, die die Eisengesundheit, das Immunsystem und die Knochengesundheit stärken.

Forschung aus Österreich

Der Name Biogena will nicht als (reiner) Bio-Produzent verstanden werden, sondern leitet sich von Bios (altgriechisch: das Leben) ab. Basis des Erfolgs ist aber: die Basis. Biogena beschäftigt eine eigene Forschungsabteilung mit 21 Naturwissenschaftlern. „Austrian Science“ – also Forschung und Entwicklung in und aus Österreich – das ist der Anspruch, den das Management vorgibt, berichtet Julia Ganglbauer, Mitglied und Sprecherin der Geschäftsführung.

Das Ja zu Österreich als Forschungsstandort beinhaltet auch jenes zum Produktionsstandort. 20 Millionen Euro investiert Biogena in einen neuen Standort samt (Schau-)Produktion in Koppl am Fuße des Salzburger Gaisberges, der im Spätsommer 2021 eröffnet werden soll.

Öl-Mühle in Völkermarkt

Auch in Kärnten hat Biogena investiert – und eine Bio-Ölmühle aus Völkermarkt übernommen, deren Produkte sie unter dem Markennamen „Finest Essence“ anbietet. „Die Ölsaaten kommen bevorzugt aus Südkärnten. Aktuell sanieren wir den Betrieb. Nachhaltigkeit und Regionalität sind uns wichtig“, sagt die gebürtige Oberösterreicherin Ganglbauer. Die Pressung erfolgt schonend mittels Schneckenpresse bei niedrigen Temperaturen unter 40 Grad Celsius.

Sprecherin der Geschäftsführung: Julia Ganglbauer
Sprecherin der Geschäftsführung: Julia Ganglbauer © Biogena/KK

Mehrere Vertriebsschienen

Der Vertrieb läuft über drei Distributionslinien, die gleichzeitig ein Risiko-Splitting darstellen: online, über eigene Shops (derzeit sind es 16, darunter einer in Klagenfurt, einer in Villach, einer in Graz) und über Arzt- und Therapeutenpraxen. Hier kann Biogena bereits auf 10.000 Partner zählen.

Verkauft wird in die ganze Welt: in die Golfstaaten, nach Russland, nach Indien usw. Shop-in-Shop-Konzepte hat Biogena bereits in Dubai, London oder Amsterdam umgesetzt. Der Exportanteil steigt. Kooperationen sollen verstärkt werden. Mit den Aman-Hotels wurde gerade eine abgeschlossen.

Die Biogena-Shops sind nach dem "Look & feel"-Prinzip gestaltet
Die Biogena-Shops sind nach dem "Look & feel"-Prinzip gestaltet © Biogena/KK

"Schau und fühle" in der Mariahilfer Straße

In Wien kommt 2021 ein Geschäft in der Mariahilfer Straße dazu. Eine Million Euro steckt Biogena in den neuen Shop, der nach dem „Look & Feel“-Prinzip gestaltet und im Frühling eröffnet wird. Über ein Franchisesystem (das bereits vor seinem Start für den Franchiseaward nominiert wurde) will Biogena weiterwachsen. Zwei Partner sind bereits fix im Boot: einer aus der Südsteiermark und einer aus Nürnberg.