Seit Montag gelten für die heimische Gastronomie neue Beschränkungen. Neben einer vorverlegten Sperrstunde, in manchen Teilen Österreichs gar auf 22 Uhr, trifft die Betriebe auch die Beschränkung privater Feiern auf maximal zehn Personen hart.

Mit Sorge blicken deswegen zurzeit auch die heimischen Touristiker auf die kommenden Monate. Denn bald beginnt der für sie so wichtige Wintertourismus. Wie aber kann dieser in einem Ausnahmejahr wie 2020 sicher gestaltet werden?

Dazu gaben heute Bundeskanzler Sebastian Kurz, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger, Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer und Tirols Landeshauptmann Günther Platter eine Pressekonferenz.

15 Prozent des österreichischen BIP

Der Tourismus mache mit der Sport- und Freizeitwirtschaft "15 Prozent der Wirtschaftsleistung aus", begann der Kanzler. Der Tourismus sei "Teil der österreichischen Identität" und biete das "Einkommen für unzählige Familien im Land". Der Sommertourismus hätte "gut funktioniert", Clusterbildungen wurden "schnell eingefangen". Nun gelte es, einen "sicheren Wintertourismus zu ermöglichen".

Die diesbezügliche Kernbotschaft des Kanzlers: "Was nicht möglich sein wird ist Apres-Ski in der Art und Weise, wie wir es aus der Vergangenheit kennen". Kurzum: "Skivergnügen Ja, aber ohne Apres-Ski".

Essen und Trinken im Sitzen

Infektionsübertragung sei im Frühjahr nämlich "nicht auf der Piste" geschehen, ergänzt Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Sondern eben bei den Feiern danach. Die "Konsumation, sowohl indoor wie auch outdoor" werde im kommenden Winter deswegen jedenfalls im Sitzen stattfinden. Dafür wolle man auch eine rechtliche Grundlage schaffen.

Das Konzept der Regierung "sei richtig", auch wenn sich "nicht alle darüber freuen werden", lässt Tirols Landeshauptmann Günther Platter wissen. Er begrüße es "sehr", dass "Apres-Ski nicht in der herkömmlichen Form" stattfinde. 

Die Regelungen im Detail:

Beherbergung:

  • Ein Meter Mindestabstand zwischen Gästegruppen.
  • MNS-Pflicht für Mitarbeiter mit Kundenkontakt sowie für Gäste in allgemein zugänglichen Räumen.
  • Konsumiert wird im Sitzen.
  • Abstimmung zwischen Tourismus und Gesundheitsbehörden soll "optimiert" werden, um bei Verdachtsfällen "optimal abgestimmt handeln zu können".

Skischulen:

  • Maximal 10 Personen pro Gruppe.
  • Keine Veränderung bzw. Durchmischung der Gruppen.
  • Kostenlose Coronatests für Skilehrerinnen und Skilehrer im Rahmen der Initiative "Sichere Gastfreundschaft".

Seilbahnen:

  • Maskenpflicht in Gondeln.
  • Beim Anstellen ist der 1-Meter-Sicherheitsabstand einzuhalten.

Advent- und Weihnachtsmarkt:

Jeder Advent- und Weihnachtsmarkt hat laut den Ausführungen der Bundesregierung ein "Präventions-/Hygienekonzept" auszuarbeiten und umzusetzen. Dieses soll folgende Punkte enthalten:

  • Risikoanalyse.
  • Eine Regulierung der Besucherzahl.
  • Entzerrungsmaßnahmen (z.B. Abstand zwischen den Ständen)
  • Bei Gastronomieständen ausreichend Raum für sicheren Konsum schaffen.
  • Verstärkte Kommunikation (z.B. anhand von Bodenmarkierungen oder Piktogrammen).