Die OECD sieht die globale Wirtschaft vor einer tiefen Rezession. "Es ist zunehmend wahrscheinlich, dass das Bruttoinlandsprodukt weltweit und in den verschiedenen Weltregionen in diesem und auch in den nächsten Quartalen 2020 schrumpfen wird", schreibt der Generalsekretär der Organisation für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD), Angel Gurria, im "Handelsblatt".

Er mahnt eine bessere weltweite Zusammenarbeit der Staaten bei den Hilfen gegen die Krise in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik sowie der Bankenaufsicht ein.

Österreich vor Konjunkturpaket

"Ein Konjunkturpaket wird es wahrscheinlich für die Zeit nach der Kreise brauchen", sagte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Dienstagabend in "Eco Spezial". Jetzt werde möglichst wenig Geschäftstätigkeit zugelassen, um das Coronavirus zu bekämpfen, da es darum gehe, Leben zu retten und Arbeitsplätze zu erhalten. Sobald Normalität eingekehrt ist, könne man über Konjunkturankurbelung nachdenken.

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) sprach in der Sendung davon, dass der Wirtschaftseinbruch fünf Prozent oder auch mehr ausmachen könne. Dem stehe das Konjunkturpaket mit 38 Mrd. Euro oder zehn Prozent der Wirtschaftsleistung gegenüber. "Daher sind wir zuversichtlich, dass wir das Schlimmste verhindern können".

Einig waren sich Blümel und Kogler, dass es wichtiger sei, alle von den Schließungen betroffenen Unternehmen zu retten, als sicherzustellen, dass nicht aus Versehen auch ein Unternehmen unterstützt wird, das auch ohne Krise pleitegegangen wäre. Kogler wandte sich heftig gegen die Ansage von Nationalbankpräsident Robert Holzmann, der von den reinigenden Effekten der Krise gesprochen hatte. Im Zusammenhang mit der Coronakrise finde er den Begriff "degoutant", so Kogler, "ich hätte mir gewünscht, dass man sich so eine Wortmeldung erspart hätte, wenn man in so einer wichtigen Position sitzt".