Bei seiner Fahrzeug-Komplettfertigung in Graz hat der kanadische Autozulieferkonzern Magna heuer Gas gegeben. Von Jänner bis September rollten 124.500 Fahrzeuge von den Fließbändern von Magna Steyr, zuletzt war der Anstieg aber nicht mehr so stark. In den neun Monaten legten die Grazer Umsätze von 4,33 auf 5,25 Milliarden Dollar (4,74 Milliarden Euro) zu, im Gesamtjahr sollen es 6,6 bis 6,8 Milliarden Dollar sein.

Die Gesamtzahl von 124.500 Autos aus Graz lag um 15 Prozent über dem Neunmonatswert des Vorjahres. Zuletzt, im dritten Quartal, betrug der Anstieg im Jahresabstand aber nur noch 6,0 Prozent auf 35.600 Stück, geht aus dem Quartalsbericht des Magna-Konzerns von Freitag hervor.

Gestiegen ist die Zahl an Komplettfahrzeugen heuer in Graz durch das Anfang 2018 gestartete Jaguar-I-Pace-Programm, das seit dem Schlussquartal 2018 laufende BMW-Z4-Programm, das seit Frühjahr 2018 bestehende Mercedes-Benz-G-Klasse-Programm und das Anfang 2019 initiierte Toyota-Supra-Programm.

Weniger 5er-BMW

Teils kompensiert wurden diese expansiven Faktoren durch geringere Montagemengen in Graz für die BMW 5er-Reihe und den Jaguar E-Pace sowie einen Rückgang des ausgewiesenen US-Dollar-Umsatzes um 343 Millionen Dollar infolge der Euro-Abschwächung, wie der Konzern in seinem Bericht dazu erläutert.

Die Umsätze mit Komplettfahrzeugen, wie sie nur Magna Steyr in Graz zusammenbaut, sieht der Konzern nun im Gesamtjahr 2019 bei 6,6 bis 6,8 Milliarden Dollar, im August ging man noch von 6,8 bis 7,2 Milliarden Dollar aus.

Heuer legten die Grazer Verkaufserlöse im Jahresabstand im dritten Quartal kräftig auf 1,52 (1,39) Milliarden Dollar zu, in den neun Monaten zusammen von 4,33 auf 5,25 Milliarden Dollar. Verdient hat man damit besser: Im dritten Quartal stieg die EBIT-Marge auf 1,9 (1,7) Prozent, in den neun Monaten auf 1,9 (1,0) Prozent.

Gesamtkonzern im Minus

Der gesamte Magna-Konzern erzielte heuer wie im zweiten auch im dritten Quartal etwas weniger Verkaufserlöse und ein geringeres operatives Ergebnis - und rutschte unterm Strich im dritten Quartal sogar in die Verlustzone. Das der Magna International Inc. zurechenbare Nettoergebnis lag von Juli bis September mit 233 Millionen Dollar im Minus, nach 554 Millionen Euro Nettogewinn ein Jahr davor. In den ersten neun Monaten zusammen erzielte Magna 1,33 Milliarden Dollar Nettogewinn nach 1,84 Milliarden Dollar im Vorjahresvergleich.

Die Konzern-Verkaufserlöse sanken heuer im dritten Quartal leicht von 9,62 auf 9,32 Milliarden Dollar (8,41 Milliarden Euro), in den ersten neun Monaten waren es 30,0 (30,7) Milliarden Dollar. Das angepasste Betriebsergebnis (adjusted EBIT) schrumpfte im Drittquartal auf 558 (699) Millionen Dollar, in den neun Monaten auf 1,96 (2,38) Milliarden Dollar.

Fürs Gesamtjahr senkte der Konzern den Ausblick erneut, wie schon mehrmals heuer. Die Verkaufsumsätze werden nun bei 38,7 bis 39,8 Milliarden Dollar erwartet, nach im Sommer geschätzten 38,9 bis 41,1 Milliarden Dollar. Die EBIT-Marge wird nun bei 6,3 bis 6,5 Prozent gesehen (nach 6,6 bis 6,9 Prozent in der letzten Prognose).