Der Klimawandel ist eigentlich nicht das Geschäftsmodell von Markus Konrad. Dem Forsttechnik-Unternehmer aus Preitenegg, hart an der Grenze zur Steiermark, bescheren die klimatischen Verwerfungen aber gute Geschäfte. Denn Konrad ist Weltmarktführer bei Forst- und Holzerntemaschinen für steiles Gelände. Der Windwurf infolge verheerender Stürme, etwa im Belluno, das forsttechnisch noch kaum erschlossen ist, befördert die Nachfrage.

Dazu kommt die Borkenkäferinvasion in weiten Teilen Zentraleuropas: „Wir sind da jetzt mittendrin“, sagt Markus Konrad. Der Klimawandel werfe auch die Frage nach der Zukunft der Fichte auf, heute mit Abstand wichtigster Rohstoff: „Die Holzindustrie hängt an der Fichte.“

130 Mitarbeiter beschäftigt

130 Mitarbeiter sind bei Forsttechnik Konrad beschäftigt, davon 24 Lehrlinge. Der Unterkärntner Betrieb ist massiv um eigenen Nachwuchs – Lehrlinge, HTL- und Uni-Absolventen – bemüht. Auch weil die Suche „nach weißen Flecken“ auf der Landkarte unverdrossen weitergehe: „Wir halten Ausschau nach neuen Märkten.“

Osteuropa: Schwierig, aber Potenzial

Osteuropa sei etwa ein schwieriger Markt mit hohem Potenzial.“ Für Russland und Kanada versuche man derzeit, spezielle Lösungen für Weichböden und Nassflächen zu finden. Keine „Zukunftsthemen“ mehr sind Japan und Südamerika, wo Konrad bereits die bewaldeten Steilhänge erobert hat.

Die gefährliche Arbeit in steilem Gelände endet mitunter tödlich. Unfälle lassen Konrad keine Ruhe: Das „Arbeiten im Steilhang ohne Personengefährdung“ ist Ziel eines großen Entwicklungsprojektes. Noch sei dort vollmechanisches Arbeiten nicht möglich. Konrad tüftelt nun, wie Erntemaschinen in Steilhängen so gesichert werden können, dass ein Arbeiten „von der Kabine aus, ohne Mann im Feld“, möglich wird.