Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund haben am Montag mit einer Medienaktion in Wien auf den österreichweiten Equal Pay Day und die ungleiche Verteilung von unbezahlter Arbeit zwischen Frauen und Männern aufmerksam gemacht. Sie forderten unter anderem mehr Lohntransparenz in Betrieben sowie einen Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen.

Bei einem Infostand auf der Mariahilfer Straße erhielten Passanten einen Haushaltsplan zum Ausfüllen, der helfen soll, Hausarbeit fair zu organisieren. AK-Präsidentin Renate Anderl sprach sich gegenüber der APA außerdem für mehr Lohntransparenz auf betrieblicher Ebene aus. Hier müsse "nachjustiert" werden. Aktuell sind nur Unternehmen mit mehr als 150 Mitarbeitern verpflichtet, einen Einkommensbericht zu erstellen. Zur Kontrolle dieser Berichte brauche es zudem eine unabhängige Kommission, forderte Anderl.

"Lohnschere schließen"

Für ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann muss vor allem bei der Kinderbetreuung angesetzt werden, um die Lohnschere zu schließen. "Für mich ist der Knackpunkt die sogenannte 'unbezahlte Arbeit' - sprich Kindererziehung, Pflege und Haushalt", sagte Schumann. Sie pochte auf den österreichweiten, flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen. "Wir müssen so früh wie möglich ansetzen", betonte Gaal. Mädchen müsse schon früh das Selbstbewusstsein mitgegeben werden, dass sie sich alles zutrauen können und sie müssten auch für technische und wissenschaftliche Berufe begeistert werden.

72 Tage gratis arbeiten

Am Equal Pay Day haben Männer statistisch gesehen bereits jenes Einkommen erreicht, für das Frauen noch bis zum Jahresende arbeiten müssen. In diesem Jahr arbeiten Frauen im Verhältnis zu den Männern 72 Tage "gratis".