Trotz Zinsflaute und Konjunkturabkühlung ist das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland in der Summe auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Auf 6.237 Milliarden Euro summierte sich das Vermögen in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen im zweiten Quartal, wie die Deutsche Bundesbank am Freitag in Frankfurt mitteilte.

Beliebt: Bargeld und Einlagen

Das war ein Plus von 95 Milliarden Euro oder 1,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Binnen Jahresfrist legte das Geldvermögen um 4,6 Prozent zu. Anleger profitierten auch von gestiegenen Kursen an den Aktienmärkten.

Die Deutschen setzen weiter vor allem auf Bargeld und Bankeinlagen, die zwar wegen der Zinsflaute kaum noch etwas abwerfen, auf die sie aber schnell zugreifen können. "Insgesamt betrachtet lässt sich nach wie vor eine starke Präferenz für liquide oder als risikoarm wahrgenommene Anlageformen beobachten", erklärte die Notenbank. Zum zweiten Mal in Folge erhöhten die privaten Haushalte den Angaben zufolge ihre Spareinlagen und Sparbriefe.

Netto 4401 Milliarden Euro

Netto, also nach Abzug von Schulden, stieg das Geldvermögen im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Vierteljahr um 70 Milliarden Euro auf 4.401 Milliarden Euro. Die Bundesbank berücksichtigt bei der Berechnung des Geldvermögens Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere und Ansprüche an Versicherungen - nicht jedoch Immobilien. Wie das Vermögen verteilt ist, geht aus den Daten nicht hervor.