Der Chef der Raiffeisenlandesbank OÖ (RLB OÖ), Heinrich Schaller, hat im Wirtschaftsmagazin "trend" das Verbot von Negativzinsen für Privatkunden kritisiert. Das sei "ein gewaltiger Einschnitt für die Banken". Bei Neugeschäft könnte man Negativzinsen auf Einlagen verrechnen, aber der Großteil sei Bestand, wo man nichts ändern könne. Die italienische Unicredit, Mutter der Bank Austria, will Vermögen über 100.000 Euro mit Negativzinsen belegen, wie die Kleine Zeitung hier berichtete

Ohne dieses Verbot müsste man "intensiv darüber nachdenken", auch von Privaten Negativzinsen zu verlangen, bei Großkunden sei es ja schon so. "Ich weiß, dass niemand Freude damit hat, aber es muss einmal das Bewusstsein geschaffen werden, was da eigentlich gespielt wird", so der Banker.

Unrentables Privatkundengeschäft

Das Privatkundengeschäft der RLB sei nur mehr zu einem kleinen Teil profitabel. Aber man wolle die Privatkunden nicht verlieren, weil die Zeiten irgendwann wieder anders würden.

Von der neuen Regierung wünscht sich Schaller eine Abschaffung der Bankensteuer, eine Steuerreform sowie Investitionen in die Verbesserung der Infrastruktur, etwa mit Anreizen in Richtung Klimaschutz. Ausdrücklich spricht er sich gegen eine Erbschafts- und eine Millionärssteuer aus. Für die Banken sollten die Regulierungen vereinfacht werden.