Das Jahr war für die Wirtschaft sehr fordernd. Ob Biotechnikunternehmen, Tischlerei oder der größte Stahlbiegerei Österreichs – sie stellen sich auch dieser Krisenzeit und freuen sich nun über Ihre Stimme: das sind die Nominierten der „Köpfe des Jahres“-Wahlin der Kategorie "Wirtschaft und Forschung" in der Südost- und Oststeiermark.

Anton Glieder

Auf ein arbeitsintensives Jahr kann Anton Glieder zurückblicken: Im November 2020 siedelte er mit seinem Biotechnologie-Unternehmen „bisy“ von Graz nach Hofstätten an der Raab. Rund 2,5 Millionen Euro wurden in den neuen Standort investiert. „Wir waren zuvor an der Technischen Universität eingemietet und hatten ein Labor mit 35 Quadratmetern, jetzt haben wir 900“, erzählt der ebenfalls in Hofstätten lebende TU-Professor. 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten bereits für das Unternehmen, das auf die Herstellung von Eiweiß durch Hefe spezialisiert ist. Schon nach einem Jahr denkt Glieder an eine Ausweitung seines Unternehmens – sowohl was die Gebäudegröße als auch die Mitarbeiteranzahl betrifft.

Anton Glieder
Anton Glieder © bisy

Karin und Franz Saringer

Karin und Franz Saringer haben Sako-Stahl 1987 in Graz gegründet. 1992 übersiedelte das Unternehmen nach Ratschendorf. Erzeugt wird Baustahl für die Baubranche und Baustellen in ganz Österreich etwa für die Green City Graz, das OMV Office Building in Schwechat, den Koralmbahntunnel oder die A 23. Über die Jahre haben die Saringers das Unternehmen zur größten Stahlbiegerei Österreichs aufgebaut. Mehr als 200 Mitarbeiter werden beschäftigt. Der Jahresausstoß beträgt rund 80.000 Tonnen Stahl. Die Produktpalette reicht von Betonstahl über Baustahlgittermatten bis zu Pfählen für den Spezialtiefbau und Zubehör. Für den Transport wurde 1995 Sako-Trans gegründet. 2012 wurde die Saringer Holding als Dachorganisation eingerichtet. 2021 hat man die Produktionsanlagen ausgebaut.

Karin und Franz Saringer
Karin und Franz Saringer © Sako Stahl

Elisabeth Hutter

Wie umtriebig und vielseitig kann man überhaupt sein? Elisabeth Hutter ist eine, die sich nicht auf einen Bereich festlegen lässt und ihren Heimatort Birkfeld mit und für Menschen belebt. Mit ihrem früh verstorbenen Mann Armin hat die Mutter dreier Kinder ein Haus am Hauptplatz Birkfeld gekauft, in dem ein gemütliches Kaffee-Wirtshaus Platz findet ebenso wie ein kleiner Veranstaltungsraum für Kabaretts, Konzerte oder Ausstellungen. Im Obergeschoß finden Senioren betreutes Wohnen vor, im erweiterten Gebäudeensemble sind Arztordinationen, Behindertenarbeit und -wohnen untergebracht. Nicht zu vergessen wäre der „Brotberuf“, die Geschäftsführung der Tischlerei mit Spezialgebiet Akustik in Birkfeld, die vor allem Probenräume für Orchester in der ganzen Welt ausstattet.

Elisabeth Hutter
Elisabeth Hutter © KK

Silvia Reindl

Silvia Reindl aus Riegersburg lebt das Unternehmertum mit viel Herzblut. Sie ist Geschäftsführerin mehrerer Unternehmen. Die Geschäftsfrau ist unter anderem Teil der Firmenleitung bei der Windisch Elektro Technik GmbH. Das Unternehmen ist in den Bereichen Anlagen-, Gebäude- und Kältetechnik tätig. Zum Netzwerk gehören derzeit mehr als 16 Firmen, die man zum Teil als Business-Angels betreut. Reindl ist zudem seit 2014 Vorsitzende von Frau in der Wirtschaft Südoststeiermark. Als „Mutmacherin“ möchte die Südoststeirerin andere Frauen darin bestärken, ein selbst bestimmtes Leben zu führen. Auf ihrer Website veröffentlicht sie dazu Lebensgeschichten von Frauen, die zum Thema Mut schreiben.

Silvia Reindl
Silvia Reindl © Karin Bergmann

Robert Rogner

In diesem Jahr feierte er seinen 80. Geburtstag und kann dabei auf ein beachtliches Lebenswerk zurückblicken. Einen wesentlichen Meilenstein setzte Robert Rogner in den 1990er-Jahren mit dem Bau der Rogner Therme Bad Blumau nach den Entwürfen des Malers Friedensreich Hundertwasser. Rogner selbst bezeichnet es als „größtes bewohnbares Kunstwerk der Welt“. Sein Engagement in der oststeirischen Gemeinde war ein wesentlicher Schritt in der Entwicklung des Thermentourismus in der Region. In Bad Blumau ist dem Baumeister eine Statue auf dem „Platz der Visionäre“ gewidmet.

Robert Rogner
Robert Rogner © Daniel Raunig