Er sei „fassungslos und absolut konsterniert“, teilt Alexander Stöhr, Sprecher der Bürgerinitiative für ein lebenswertes Aichfeld, per offenem Brief Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), dessen Vize Michael Schickhofer (SPÖ), Landtagspräsidentin Gabriele Kolar (SPÖ) und mehreren Landtagsabgeordneten mit.
Der Grund für die Empörung: Die schriftliche Beantwortung einer Petition, die Stöhr kürzlich dem zuständigen Ausschuss des Landtages vortragen durfte. Darin versuchte die Bürgerinitiative einmal mehr, die steirische Politik für offene Fragen rund um das in Zeltweg geplante Minex-Verhüttungswerk zu sensibilisieren, Stichwort: mögliche Gefahren durch Asbest.
Bereits im September hatte ein Mitglied der Bürgerinitiative eine Anfrage an die für UVP-Verfahren zuständige Fachabteilung des Landes gerichtet – und auch alsbald Antwort darauf erhalten. Was ist es nun, was Alexander Stöhr aus der Fassung bringt? „Die Petitionsbeantwortung ist nahezu wortident mit jenem Schreiben, das an unser Mitglied ergangen ist. Ich habe aber in meinen Ausführungen im Ausschuss genau darauf Bezug genommen und Argumente widerlegt. Und jetzt kommt wieder die gleiche Antwort? Das ist unglaublich.“
Unmut kommt auch von Lambert Schönleitner, Landessprecher der Grünen, der vor allem Umweltlandesrat Anton Lang (SPÖ) in der Pflicht sieht: „Er müsste endlich aktiv werden, aber er zieht sich aufs Formale wie die Verfahren zurück. Lang ist für die Umwelt zuständig, steht aber ganz stark auf der anderen Seite. Dort darf von mir aus die Wirtschaftslandesrätin stehen, aber nicht der Umweltlandesrat.“
Die Asbest-Frage gehöre laut Schönleitner unbedingt geklärt: „Wie schaut’s in den Lagerstätten aus, was passiert beim Transport und was geht hinaus, wenn verarbeitet wird?“ Lang solle „aus der Deckung kommen und den Bürgern Rede und Antwort stehen“.