Bei der Gemeinderatswahl 1998 kandidiert der Innenstadt-Aktivist Siegfried Nagl erstmals für die ÖVP als Quereinsteiger. Die von Helmut Strobl geführte Partei wirbt im Wahlkampf mit einem U-Bahn-Projekt um Zustimmung. Der ersten Welle der Kritik begegnet man beschwichtigend, es sei doch nur eine Mini-Metro – der die Grazerinnen und Grazer offenbar nichts abgewinnen können. Die Wahl endet für die Volkspartei mit Stimmenverlusten, sie rutscht auf Platz drei ab. Die U-Bahn-Pläne verschwinden in der Ablage. Siegfried Nagl zieht als neuer Mann für Finanzen in die Stadtregierung ein. Samt der gelben Sitzbank, welche die ÖVP im Wahlkampf als eine Art Aufbruchssignal verwendet hatte und die nun im Büro des Finanzstadtrates einen neuen Platz findet. Auch als Signal der Erfrischung.