Der Corona-Lockdown hat Graz gezeigt, wie schön das Leben ohne tägliche Verkehrslawine ist. Nun sind fast wieder so viele Autos unterwegs wie davor. Warum zeigt die Stadt nicht mehr Mut und geht verkehrspolitisch neue Wege?
SIEGFRIED NAGL: Wir hatten im Gemeinderat die Debatte, warum wir nicht mutiger sind. Ich habe dort gesagt: Seit ich Bürgermeister bin, hatte jede Partei das Verkehrsressort, wir mit Gerhard Rüsch, die Grünen mit Lisa Rücker, die FPÖ mit Mario Eustacchio und jetzt Elke Kahr von der KPÖ. Ich halte nichts von der Politik der Zurufe, welche Gasse wir sperren sollen, oder gegenseitigen Vorwürfen. Jeder hatte schon Gelegenheit mehr Mut zu beweisen. Die Verkehrswende braucht Zeit und Strategie.