Sie sind die kleinen Leuchttürme, die quer durch die ganze Steiermark verteilt strahlen: von Freiwilligen getragene Projekte und Initiativen für die Gesellschaft, für die Umwelt und die Demokratie. Angetrieben vom Bedürfnis, für eine Region und deren Menschen Verantwortung zu übernehmen.

Die Kleine Zeitung übernimmt mit ihrer 115-jährigen Geschichte als regionales Medium ebenfalls täglich Verantwortung. Nun möchten wir positiven Initiativen eine Bühne bieten.

Projekte, die lokal Wellen schlagen

Wie stark gesellschaftliches Engagement gelebt wird, hängt laut Sascha Ferz, Lehrender am Zentrum für Soziale Kompetenz an der Karl-Franzens-Universität Graz, von mehreren Faktoren ab. Etwa von der Rahmenbedingung, die der Staat dafür festlegt. Je besser das Umfeld, desto ausgeprägter entwickelt sich auch die Freiwilligkeit. In der Steiermark gibt es ehrenamtliche Projekte und Initiativen, die bereits lokal Wellen schlagen, wie etwa die sogenannte „Grätzelinitiative“ in Graz, gegen Isolation und für Zusammengehörigkeit, oder die Weizer Initiative „Miteinand im Almenland“, die Flüchtlinge in der Region unterstützt.

Land und Stadt im Vergleich

Den oft gehörten Befund, dass am Land mehr Verantwortung für die Allgemeinheit übernommen werde als in der Stadt, kann er nicht teilen. „Initiativen entstehen aus Bedürfnissen heraus.“ Diese seien im urbanen Raum natürlich andere als am Land, dennoch gebe es sie in beiden Bereichen – „mit hohem Wert für die Gesellschaft.“

Liebe Leserinnen und Leser: Sie übernehmen ebenfalls mit einer besonderen Initiative Verantwortung in Ihrer Region? Lassen Sie uns davon wissen! Wir möchten Projekten, die unsere Gesellschaft positiv formen, eine redaktionelle Bühne geben.

Einsendeschluss 30. Oktober

Und das geht ganz einfach per Mausklick. Im Internet unter www.kleinezeitung.at/verantwortung im vorgegebenen Formular das Projekt kurz vorstellen, Fotos hochladen und abschicken. Einsendeschluss ist am Mittwoch, dem 30. Oktober.

Eine Jury aus Redakteuren der Kleinen Zeitung wählt anschließend unter allen Einsendungen die spannendsten Projekte aus. Die Gewinner werden in der Kleinen Zeitung redaktionell ins Rampenlicht gerückt.

Interview: Warum die Gesellschaft Engagement braucht

Sascha Ferz, Lehrender am Zentrum für Soziale Kompetenz der Universität Graz, spricht über freiwilligen Einsatz für die Gemeinschaft und ob die Neigung dazu vererbbar ist.

Warum braucht es Engagement in unserer Gesellschaft?
Sascha Ferz: An sich braucht das eine Gesellschaft, wenn sie innovativ bleiben und Veränderungen meistern will. Studien zeigen, dass es insbesondere in Staaten, wo Einsatz für die Allgemeinheit einen hohen Stellenwert hat, auch ein stark ausgeprägtes Ehrenamt gibt.

Gab es in den vergangenen Jahren eine Steigerung an ehrenamtlichen Projekten und Initiativen?
Nein, ich glaube nicht. Immer dort, wo ein Bedürfnis entstanden ist, auszuhelfen, zu verändern, zu bewegen, hat es Initiativen und Projekte gegeben. Jetzt haben wir vielleicht nur eine stärkere Wahrnehmung.

Kann eine einzelne Initiative die Gesellschaft verändern?
Partielle Änderungen sind auf jeden Fall möglich. Wenn etwa in Gemeinden Freiwilligenarbeit gestützt und gestärkt wird, wirkt sich das automatisch auf das Umfeld und in weiterer Folge auf größere Einheiten aus.

Was ist wichtig, damit Initiativen die erhoffte Wirkung entfalten können?
Eine Initiative lebt davon, dass die Klientel entsprechend erreicht wird. Ohne Resonanz wird die Initiative sanft entschlafen. Ich muss eine Kommunikationsbrücke schaffen, damit sie wachsen kann.

Ist Neigung zu gesellschaftlichem Engagement vererbbar, welche Rolle spielt die Familie?
Wo Freiwilligkeit über Jahre hinweg gelebt und dem Kind vorgezeigt wird, wird es mit partizipieren. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es ehrenamtliches Engagement – plakativ gesprochen – als Teil seines Lebens sieht.