Es war ein besonderer Glücksfall für das bildliche historische Wissen über die Steiermark und das Ennstal: Im Jahr 1672 erhielt Georg Matthäus Vischer von den steirischen Ständen den Auftrag, eine Karte des Landes zu erarbeiten. Dabei ging der Kartograph neue Wege. Vischer war „einer der ersten Kartenmacher, der das aufzunehmende Land aufgrund seiner eigenen Bereisung zeichnete und nicht von Angaben aus zweiter Hand lebte“, lobt Anton Leopold Schuller im Nachwort zu einem Nachdruck der „Topographia Ducatus Stiriae 1681“, des „Steirischen Schlösserbuches“. Vischer hatte schon zuvor parallel zur oberösterreichischen Landkarte die Burgen, Schlösser, Klöster, Städte und Märkte des Landes gezeichnet, "um sie später als Ansichtensammlung oder wie es damals hieß, 'Topographia' verkaufen zu können“, weiß Schuller. „Man darf jetzt aber nicht davon ausgehen, dass bei den Abbildungen jedes Detail, jedes Fenster stimmt“, erklärt Gernot Peter Obersteiner, Direktor des Steiermärkischen Landesarchivs. Auch die Arbeit des Kupferstechers, der die Druckplatten herstellte, habe ihre Auswirkungen gehabt. Ein Teil dieser Kupferplatten befindet sich im Landesarchiv. Dort bemüht man sich, noch in Privatbesitz befindliche Exemplare zurückzukaufen.