Verzweifelt bat das Mädchen den Herrgott, er möge so gnädig sein, ihm das Gesicht zu entstellen. Nur so konnte es dem vom Vater bestimmten Mann entgehen. So wuchs dem Kind dichtes, drahtiges Barthaar, der Vater war außer sich: „Dann sollst du auch sterben wie dein Gott“, rief er, und ließ sein Kind ans Kreuz schlagen. Tage später überkam ihn Reue und er beauftragte einen Künstler, eine Figur zu schnitzen, die eine bärtige Frau am Kreuz zeigte. Eine Figur, die er an der Linde vor der Burg anbringen ließ und die fortan vom Volk verehrt wurde.