"Wo ein Schatten, da ist auch Licht“, steht auf der Kerze, die auf dem großen Gartentisch brennt – „Glück ist, einen Papa wie Dich zu haben“, auf dem Blumenbankerl im Eck dahinter. Birgit Schober hatte das Vatertagsgeschenk noch selbst ausgesucht und bestellt. Am 15. Mai – einen Tag, bevor sie mit Lungenentzündung ins Krankenhaus kam.

Die Augen von Walter Schober füllen sich mit Tränen. In den letzten drei Jahren hatte die fünffache Mutter so oft darum gekämpft, leben zu dürfen – zuletzt ging alles schnell. Am 4. Juni wurde seine Frau zu Grabe getragen, einen Tag später wäre sie 49 Jahre alt geworden.

Ein Albtraum. Der im Februar 2018 begann ...

Am 5. Juni wäre Birgit Schober 49 Jahre alt geworden
Am 5. Juni wäre Birgit Schober 49 Jahre alt geworden © Juergen Fuchs

Diagnose Brustkrebs

Walter und Birgit Schober kannten einander aus dem Polytechnikum – doch näher kamen sie sich erst viele Jahre später. Facebook sei Dank. Ende 2013 funkte es zwischen der Mutter von vier Töchtern – die älteren drei, Alessandra, Julia und Kerstin, waren da schon erwachsen, Mia erst drei. 2015 kam dann noch das gemeinsame Nesthäkchen Marie zur Welt. Mit den beiden Jüngsten zogen der Installateur und die Kellnerin in die Nähe von Weiz. In ein kleines, gemietetes Haus.


Doch dann, im Februar 2018, veränderte ein Knoten in der Brust der Frau alles. „Vier große Chemos, zwölf kleine, 25 Bestrahlungen“ musste die fünffache Mutter über sich ergehen lassen, rechnet ihr Mann vor. Am Anfang hieß es noch, die Brust könne erhalten werden, dann war doch eine Amputation notwendig. Doch Birgit Schober schaffte es: Sie besiegte den Krebs.

Allerdings war durch die Bestrahlungen die Lunge in Mitleidenschaft gezogen worden, immer wieder erkrankte die Frau. Auch im Dezember 2020 erlitt sie eine Lungenentzündung. Damals überstand sie die Krankheit noch mit Antibiotika. Die nächste im Frühjahr nicht mehr. Am 16. Mai brachte ihr Mann sie ins Krankenhaus. Ein Sonntag. Montag wurde sie auf die Intensivstation verlegt – drei Tage später wurde der Ehemann angerufen, dass ihre Lunge versagt habe, Birgit wurde in künstlichen Tiefschlaf versetzt. In der Nacht zum Pfingstmontag läutete erneut das Telefon – es sei nicht klar, ob sie die Nacht überstehen würde. Die ganze Familie kam, doch der Zustand der Frau stabilisierte sich noch einmal. Freitagfrüh dann die letzte Hiobsbotschaft: Ihr Zustand habe sich rapide verschlechtert, am Nachmittag starb Birgit Schober. Ihr Mann, die Töchter, ihr Vater, die Schwester waren in den letzten Stunden bei ihr.

Birgit Schober hatte das Vatertagsgeschenk noch selbst ausgesucht
Birgit Schober hatte das Vatertagsgeschenk noch selbst ausgesucht © Juergen Fuchs


Walter Schober sitzt am großen Tisch, starrt auf die flackernde Kerze: „Arg ist es halt, wenn du allein bist. Am Tag hast du die Kinder, am Abend ist es sehr schwierig“, sagt er. Das Kriseninterventionsteam half zwar, die Mitschüler der Volksschule Weiz schrieben Mia Briefe, im Haus erinnert eine Wand voller Bilder an die Mama – aber niemand kann die Zeit zurückdrehen. Pflegeurlaub, Urlaub, jetzt eine Arbeitszeitreduktion – der Installateur versucht, so gut wie möglich für die Kinder da zu sein. Auch die großen Schwestern, vor allem Julia, helfen. Es muss weitergehen.

Mitschüler aus der Volksschule Weiz schrieben Mia
Mitschüler aus der Volksschule Weiz schrieben Mia © Juergen Fuchs

Damit es sich auch finanziell ausgeht, will „Steirer helfen Steirern“, die große Hilfsaktion der Kleinen Zeitung, Walter Schober mit Ihrer Hilfe bei den Begräbnis- und Mietkosten unter die Arme greifen. Schon jetzt ein großes Danke für Ihre Unterstützung!

Bilder von der Mama, Kerzen für sie
Bilder von der Mama, Kerzen für sie © Juergen Fuchs

Auch hier konnte "Steirer helfen Steirern" helfen:

Fall 1: Ein Blindenhund

Seit seiner Geburt ist dieser Mann blind. Um so weit wie möglich selbstständig leben zu können, braucht er einen Blindenhund. Nach dem Tod des letzten Hundes fallen jetzt hohe Kosten für einen neuen Begleiter an. Das Sozialministerium übernimmt den größten Teil – „Steirer helfen Steirern“ griff dem Mann beim Rest unter die Arme.

Fall 2: Behandlung fürs Kind

Zwei von mehreren Kindern dieser Frau leiden an einer Krankheit – eines konnte bereits erfolgreich behandelt werden, jetzt endlich ist es auch beim zweiten Kind so weit. Neben der psychischen Belastung kommen auf die Mutter damit aber auch finanzielle Sorgen zu. „Steirer helfen Steirern“ unterstützte die Frau bei den Kosten rund um die Behandlung.

Fall 3: Geld für Zahnersatz

Diese Frau ist aufgrund ihrer psychischen Krankheit nicht mehr arbeitsfähig. Sie war mehrfach im Krankenhaus, fand im Frühjahr eine Wohnung, finanzierte Kaution, Umzug und Einrichtung selbst. Jetzt aber braucht sie dringend einen Zahnersatz – dafür ist kein Geld mehr da. „Steirer helfen Steirern“ half bei den Kosten für eine
Prothese.

Fall 4: Räumung verhindert

Das Leben dieser Frau war nicht einfach. Sie wuchs in schwierigen familiären Verhältnissen auf, arbeitete viel (was zu gesundheitlichen Problemen führte) und konnte trotzdem ihr Kind allein großziehen. Dieses absolviert mittlerweile eine Lehre. Die ganze Situation wirkte sich aber auch finanziell aus, die Frau kam in Mietrückstand, eine Räumung drohte. „Steirer helfen Steirern“ konnte helfend eingreifen.

Fall 5: Mit der Miete in Verzug

Die Corona-Pandemie brachte diesen Familienvater, der einen kleinen Betrieb hatte, aus der Bahn. Er wurde arbeitslos, sucht einen neuen Job. Die Familie hat aber auch noch andere Probleme – ein Kind ist behindert, braucht entsprechende Unterstützung. Zu diesen Sorgen kamen finanzielle: Der Mann geriet mit der Miete in Verzug – ein Fall für unsere Hilfsaktion „Steirer helfen Steirern“.

Fall 6: Hilfe bei Zahnersatz

Gesundheitliche Probleme machen es dieser Frau unmöglich, in ihrem alten Beruf zu arbeiten, auch die Arbeitssuche gestaltet sich schwierig. Dazu kommt, dass die Trennung von ihrem Mann in
vielerlei Hinsicht problematisch war. Die Betroffene ist gewohnt, mit wenig auskommen zu müssen, schafft das auch. Die Kosten für einen notwendigen Zahnersatz waren jetzt aber zu viel. Wir halfen.