Mitte September ist ein angeblicher türkischer Ex-Agent in Wien festgenommen worden, nachdem er von Anschlagsplänen gegen mehrere heimische Politiker berichtet hatte. Seither sitzt der 53-Jährige in U-Haft, die am Mittwoch vom Wiener Landesgericht verlängert wurde. Nun wurde bekannt, dass der Informant sein brisantes Wissen schon im April den Behörden preisgeben wollte. Er wurde allerdings von einer Grazer Polizeiinspektion nicht angehört, sondern nach Wien geschickt. Das sagen seine beiden Rechtsanwälte Veronika Ujvarosi und Daniel Mozga. Ihr Mandant sei aufgrund des Corona-Lockdowns in der Polizeiinspektion am Grazer Hauptbahnhof nicht vorgelassen worden. Als er sein Anliegen vorbrachte, habe man ihm zu verstehen gegeben, die dafür zuständigen Behörden säßen in Wien. "Man hat nicht einmal seine Daten aufgenommen. Dabei wäre eine unverzügliche förmliche Zeugeneinvernahme geboten gewesen. Es hätte im Interesse der betroffenen Personen gelegen, hätten sie von dem, was er weiß, gleich Kenntnis erlangt", stellte Mozga fest.