Hut ab vor der Bevölkerung von Gasen. Fünf Mal seit 2005 war die Almenlandgemeinde nach schweren Unwettern Katastrophengebiet. Doch man steht zusammen, lässt sich nicht entmutigen. Hut ab auch vor der Gemeindepolitik, die den Ort durch Zeiten von Hochwassern, Stürmen und anschließendem Aufräumen steuert. In einer 40-Stunden-Woche geht sich das nicht aus.

Nicht verwunderlich also, dass sich Bürgermeister Erwin Gruber über das schlechte Ansehen der Politik ärgert.

Im aktuellen APA/OGM-Vertrauensindex rangiert der „Gemeinderat meiner Gemeinde“ immerhin im ersten Drittel, weit vor „Regierung“ und „Opposition“ (abgeschlagen im letzten Drittel der abgefragten Institutionen). Die Bundespolitik ist es schließlich, die mit BVT- und Ibiza-Affäre sowie fragwürdigen Spesen und Spenden das Ansehen der Berufsgruppe nicht gerade hebt.

Bürgermeister Gruber ärgert auch die Abwahl der Regierung seines Parteichefs Sebastian Kurz. Mit der Übergangsregierung seien Abwicklung und Abrechnung der Schutzmaßnahmen komplizierter. Zuvor, über den
direkten Draht ins Bundeskanzleramt, war finanzielle Hilfe rascher zu organisieren.

Wichtig für das Ansehen der Politik ist indes, dass die Gelder im Notfall auch unabhängig von Parteien unbürokratisch fließen.