Ski-Rennläuferin Sara Hector hat im Riesentorlauf erneut zugeschlagen. Die Schwedin gewann am Dienstag am Kronplatz mit 0,15 Sekunden Vorsprung auf Halbzeit-Leaderin Petra Vlhova, Dritte war die Französin Tessa Worley (+0,52). Hector hat nun drei der letzten vier Riesentorläufe vor den Olympischen Spielen gewonnen. Die Österreicherinnen waren von der Spitze weit entfernt. Als beste ÖSV-Athletin "rettete" Katharina Truppe nach einem schweren Fehler im Mittelteil den 12. Platz.

Elisa Mörzinger war 20., Katharina Liensberger kam im oberen und unteren Teil nicht in den Rhythmus und fiel von Platz 17 auf 23 zurück. Die Halbzeit-16. Stephanie Brunner rutschte nach einem Innenski-Fehler von der Piste. Franziska Gritsch, Ricarda Haaser, Katharina Huber, Elisabeth Kappaurer und Nina Astner verpassten die Qualifikation für das Finale der besten 30.

In der Entscheidung knallte Ana Bucik als 29. des ersten Durchgangs auf dem selektiven Kurs eine überlegene Bestzeit hin, an der sich eine nach der anderen die Zähne ausbiss. Die Slowenin kletterte dadurch auf den neunten Platz der Endabrechnung. Truppe konnte an sich gut mithalten und riskierte, bei einem Schwung drehte es die Kärntnerin aber fast vom Kurs. Nur knapp vermied sie einen Ausfall und möglicherweise eine Verletzung.

"Ich glaube, ich war ein bisschen zu spät, dann hat es mich hinten reingedrückt. Ich habe eh richtig Glück gehabt", sagte sie anschließend im ORF. "Ich bin froh, dass meine Bänder noch ganz sind und dass ich das heil überstanden habe."

Hector hatte zuvor schon in dieser Saison in Courchevel und Kranjska Gora gewonnen, insgesamt war es der vierte Weltcup-Sieg der 29-Jährigen, die ihre Führung in der Disziplinwertung weiter ausbaute. Die Schwedin führt im Kampf um die kleine Kristallkugel mit 95 Punkten Vorsprung vor Worley. Dritte ist nun Mikaela Shiffrin, die über den fünften Platz im Rennen diesmal nicht hinauskam. Dabei hatte ihr Trainer Mike Day den zweiten Lauf gesetzt. In der Weltcup-Gesamtwertung liegt die US-Amerikanerin nur noch 17 Punkte vor der Slowakin Vlhova.

Noch schwerer geschlagen als die Österreicherinnen wurde übrigens die Schweiz. In Abwesenheit der pausierenden Wendy Holdener und Lara Gut-Behrami belegte Andrea Ellenberger als beste Vertreterin von Swiss-Ski auf den 19. Rang. Michelle Gisin hatte als 26. nur noch zwei weitere Konkurrentinnen hinter sich.

Österreichs derzeit konstanteste Riesentorläuferin fehlte bei der Olympia-Generalprobe in Südtirol, denn Ramona Siebenhofer wollte vor den Spielen in Peking eigentlich keine Rennen mehr fahren. Konträr zum ursprünglichen Plan überlegt die Steirerin nun aber, doch am Samstag in Garmisch-Partenkirchen in der Abfahrt zu starten. Die Entscheidung wird sie voraussichtlich am Mittwoch treffen, am Donnerstag steht das erste Training an. Wie viele Topläuferinnen sich den Abstecher nach Bayern noch antun werden, ist nicht klar. Viele - wie Vlhova, Hector, Gisin, Gut-Behrami - haben das Wochenende nicht mehr eingeplant.

Siebenhofer wittert nach dem verletzungsbedingten Ausfällen von Sofia Goggia und Breezy Johnson aber eine Chance auf die kleine Kristallkugel in der Abfahrt. Derzeit liegt sie hinter 136 Punkte hinter Goggia auf Platz zwei, Johnson ist Dritte. Goggia peilt trotz einer Knieverletzung und einer Fraktur im Unterschenkel ein Antreten bei der Olympia-Abfahrt am 15. Februar in China an. Der erste Olympia-Bewerb der Frauen ist am 7. Februar der Riesentorlauf, Siebenhofer wird am 31. Jänner ihr Flugzeug besteigen.