"Ich will so etwas wie diese Knieverletzung von Val d'Isère 2020 nicht noch einmal erleben. Das schoss mir am Start vor dem ersten Abfahrtstraining am vergangenen Donnerstag in Zauchensee durch den Kopf. Daher bin ich auch nicht gefahren", stellt Nicole Schmidhofer klar, "weil meine Muskeln oberhalb meines Knies, es hat also nichts mit der Knieverletzung zu tun, sehr schmerzten." In den Tagen danach führte die 32-Jährige viele Gespräche mit ihrem Team und kam zum Entschluss: "Ich beende die Saison vorzeitig. Die letzten Tage und Wochen waren schwierig, und die Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen, ich habe sehr schlecht geschlafen, merke nur – ich bin müde. Und so kannst du keine Rennen bestreiten."

13 Monate investierte die Super-G-Weltmeisterin von 2017 "alles, um wieder fahren zu können, jetzt geht es nicht mehr. Es tut mir sehr weh, diese Entscheidung treffen zu müssen, aber es ist die beste Entscheidung im Hinblick auf die nächste Saison. Mein Körper braucht eine Pause". Da der Verletztenstatus vom letzten Rennen genommen wird, bleibt sie im Super-G unter den besten 20, in der Abfahrt in den Top 30. "Um dieses Ranking halten zu können, hätte ich in den nächsten Rennen immer unter den besten 15 landen müssen". Wie Schmidhofer sagt, lässt es "die körperliche Verfassung nicht zu, Spitzensport machen zu können. Von meinem körperlichen Zustand von November oder Dezember bin ich jetzt weit entfernt. Ich musste in meinen Körper hineinhören, was kann ich ihm zumuten, was macht das Knie".

Weil beides nicht im "Kampfmodus" ist, wurde ihr von den Experten geraten, "14 Tage gar nichts zu tun, nicht einmal eine Therapie machen. Ich werde versuchen, das auszuhalten". Bevor es im Februar mit dem Konditionstraining wieder losgeht, will sich "Schmidi" die "Knie untersuchen lassen und auch herausfinden, woher die muskulären Probleme kommen". Jetzt will sie aber "einmal Sachen essen, die ich schon lange nicht mehr gegessen habe, mich mit Freunden treffen, nicht immer sieben Tage die Wochen, 24 Stunden am Tag denken, was kann und muss ich tun, damit es besser wird. Endlich gibt es einmal keinen Plan". Eines stellt die Steirerin aber klar: "Ganz ohne Skifahren wird es nicht gehen. Touristen-Skilauf ist erlaubt, ebenso werde ich Skitouren machen und mir einen Urlaub im Warmen gönnen."