Seit es den Weltcup-Riesentorlauf in Sölden gibt, gab es für die ÖSV-Damen immer einen Platz unter den besten Zehn. Das bisher schlechteste Ergebnis setzte es für Rot-weiß-rot 1996, als Alexandra Meissnitzer Zehnte geworden war. Diesmal belegte Katharina Truppe als beste ÖSV-Läuferin Rang 15. „Ich war zwar schon lange nicht mehr unter den Top 15, aber als 15. beste Österreicherin zu sein, ist nicht gut. Mein zweiter Lauf war ein echter Murks, ich bin fast ausgeschieden. Gut ist, dass wir jetzt wissen, wo wir stehen und woran wir arbeiten müssen“, meinte die Kärntnerin.

Das bestätigte ÖSV-Damenchef Christian Mitter – und verpasste den Damen dazu eine Kopfwäsche für die gezeigten Leistungen: „Ich bin enttäuscht. Eigentlich dachte ich, wir werden einen Schritt nach vorne machen. Aber im ersten Lauf fuhren die Damen zu verhalten, im zweiten dann zu gerade. Für mich ist das unerklärlich, denn nach so vielen Jahren hier auf dem Hang darf das nicht sein.“

Fünf der elf ÖSV-Läuferinnen schafften den Sprung in das Finale. Doch statt sich dort im Klassement zu verbessern, ging es für alle noch nach hinten. „Wir haben noch in der Pause geredet und den Mädchen gesagt, dass es das Ziel sein muss, als Führende abzuschwingen. Das gelang keiner. Ich bin schon enttäuscht, weil es keine geschafft hat. So etwas passiert quasi nie. Einer oder zwei gelingt normal immer etwas“, rätselt Mitter, der aber doch Positives findet: „Einige, wie Truppe und Gritsch, zeigten mit Teilbestzeiten auf. Davon erwarte ich mir in Zukunft aber mehr.“


Ohne Erwartungen waren Bernadette Schild und Stephanie Brunner in ihre Comeback-Rennen nach schweren Knieverletzungen gestartet. Schild konnte sich nicht für das Finale qualifizieren: „Ich habe mir hier im Vorjahr das Kreuzbandriss gerissen. Da war es sehr schwer für mich, aus dem Starthaus zu fahren. Ich bin froh, dass mir nichts passiert ist, weil ohne Bodensicht tu ich mir schwer.“ Brunner belegte als zweitbeste Österreicherin Platz 17: „Der erste Lauf war mit Rang neun okay, der zweite geht sicher besser. Ich darf aber nicht zu hart zu mir sein – ich bin doch 21 Monate kein Rennen gefahren.“

Mit einer Sache konnten sich die Damen nicht anfreunden, bei aller Freude, dass gefahren wurde – den fehlenden Fans. Die Aussagen reichten von „langweilig“, „gespenstisch“, „beängstigend“ bis zu „grausig“.